Juli / August 2015
Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm
Drachenmuseum Furth im Wald

Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm
Master
11.02.2015
Prof. Nadja Letzel, Prof. Florian Fischer
Kulturbauten
Archicad, Photoshop, Indesign, Artlantis
Die Altstadt von Furth im Wald wird gestärkt, wenn der Drache in die Kernstadt integriert und an das bestehende Museum angebunden wird. Das ehemalige Amtsgerichtsgebäude steht momentan leer. Das Landestormuseum, ehemalige Mädchenschule, ist für die Unterbringung des alten und neuen Drachen zu klein und besitzt keinen barrierefreien Zugang. Zudem war das Gebäude ursprünglich nicht als Museum geplant und bestitzt den Eingang am Schlossplatz, der für Besucher schwierig aufzufinden ist. Der Drache befindet sich im Augenblick in der Drachenhöhle am Festplatz und ist vom Museum getrennt. Um den Stadtkern zu stärken und zu beleben, bietet sich die Fläche zwischen Amtsgericht, Stadtturm und Tiefgarageneinfahrt als Museums- erweiterung für den Drachen an, da dieser in seinen geschichtlichen Kontext mit dem Museum präsentiert werden muss.
Geschichte
Der Entwurfsprozess begann mit der Geschichte der Stadt und des Drachenstich. Die städtische Struktur entwickelte sich aus einem oval ansteigenden Gelände mit Burgmauer und einer kreisförmigen Schlossanalge. Der Drachenstich ist auf den Fronleichnamszug und der Georgsaga zurückzuführen.
Landschaft / Gelände
Städtebaulichen Analysen der vorhandenen Situation zeigten, dass mehr Platz für den Neubau benötigt wird und drei beste- hende Gebäude abgerissen werden müssen. Die Prüfung möglicher Eingänge manifestierte, dass der Zugang über Norden erfolgen muss und aufgrund der Barrierefreiheit nicht über den derzeitigen Museumseingang erfolgen kann. Der Georgsaal ist ebenerdig zugänglich und bietet sich als Eingang an, da dieser als Bindeglied zwischen bestehenden Museum und Neubau fungiert. Nach der Festlegung des Zugangs wurde ein Konzeptmodell für räumliche Zusammenhänge, Blickbeziehungen und eine Museumsrundweg erstellt.
Geometrie
Die geometrische Form des Gebäudes entwickelte sich aus den Achsen des Bestandes. Der Stadraum wird geschlossen und eine Wegeverbindung um das Amtsgericht geschaffen. Der Amtsgerichtshof bleibt erhalten und schafft mit dem Neubau eine neue spannungsvolle städtebauliche Situation. Der Baukörper fügt sich in die Stadtstruktur ein und die Traufkante lehnt sich an den Bestandgebäude im Osten an.
Dachform
Die Dachform der Umgebung wird aufgenommen und über das das komplette Gebäude gezogen, um die Kleinteiligkeit der Dachlandschaft zu erhalten und das Nordlicht in das Gebäude zu bringen. Deweiteren wird durch das Sheddach eine Blickbeziehung zwischen Turm / Drache geschaffen.
Licht
Blendfreies gleichmäßiges Nordlicht wird über das Sheddach in das Gebäude geleitet. Ein zur Mitte im Osten ansteigender Verlauf der Dächer ermöglicht zum einen bessere Einblicke und Ausblicke zu Turm / Drache und belichtet den Kopf des Drachen stärker als den Körper. Im Sockelbereich wird perforierter Klinker verwendet, welcher diffuses Licht in den Innenraum bringt und den alten Drachen unter der Galerie belichtet.