3, 2007
RWTH Aachen
Dormitorium

RWTH Aachen
Juni 2006
Prof. Wim van den Bergh
Hotelbauten
Formfindung, Organisationsstudien und Lichtstudien am Modell und mit 3D-Software. Präsentation mit CAD, 3D-Software und Bildbearbeitungssoftware.
Zeche Zollverein, Weltkulturerbe und renaturisierte Industrieruine zugleich. Der Doppelbock von Schacht XII und die Kokerei gelten schon längst als Symbole für die Industrialisierung des 20. Jahrhunderts.
Im Zuge der Umnutzung und Restrukturierung des Geländes wird Zollverein immer mehr zum Zentrum für Design, Kunst und Kultur. Aufgrund der stetig steigenden Popularität werden daher in naher Zukunft mehr Temporär-Unterkünfte vor Ort benötigt, welche in der Lage sind, auf die unterschiedlichen Gästetypen zu reagieren. Als Standort für ein solches Dormitorium ist das Gründstück nördlich der Schachtanlage 1/2/8 vorgesehen.
Der sich dort befindende alte Wagenumlauf soll in den Neubau mit einbezogen werden.
Die Grundgedanken dieses Entwurfs resultieren daher aus dem Umgang mit dem Bestand, aus dem Ort sowie aus der logistischen Trennung der verschiedenen Nutzergruppen.
Der Wagenumlauf dient hierbei als Entrée, wodurch er zwangsläufig erfahrbar wird, ohne baulich stark verändert zu werden und seine Authenzität zu verlieren. Von der Vorfahrt aus kommend führt die alte Wagenrampe den Gast in den Altbau auf die Ebene 1.
Auf diesem Niveau trifft auch der Steg auf das Gebäude, welchen die Kumpel seiner Zeit benutzten, um Schacht XII zu erreichen.
Ausgehend von dieser Position spannt sich die Lobby als Brücke zwischen Alt- und Neubau auf. Der ganze Neubau ist daher aufgeständert.
Um die verschiedenen Gästetypen zu bedienen, beherbergt das Dormitorium drei Typen von Unterkünften: Minimale Schlafzellen, Doppelzimmer und Suiten. Zusammen mit der Lobby, einem Restaurant, dem Servicebereich und der Administration befinden sich auch die Schlafzellen auf Ebene 1. Von dieser eher lebendigen Ebene abgekoppelt liegen die zwei exklusiveren Zimmertypen in den Ebenen 3 bis 5 und erheben sich somit über den Wagenumlauf, um einen ungehinderten Blick auf Schacht XII zu ermöglichen.
Die dazwischen liegende Ebene 2 dient als Freiraum. Sie ermöglicht zudem eine natürliche Belichtung der Lobby und aller anderen Nutzungen der Ebene 1. Als eine Art „Wilder Garten“ ist sie, in Anlehnung an den ruinenhaften Charakter der Zeche, mit der ortstypischen Vegetation bepflanzt und bietet den Gästen Raum für Erholung.