Mai / Juni 2015
Technische Universität Dresden
Documenta Archiv Kassel
Gedächtnis der Stadt

Technische Universität Dresden
Diplom
04.02.2014
Öffentliche Bauten, Prof. Ivan Reimann
Vectorworks, Photoshop, InDesign
Mit dem Documenta Archiv soll ein neues Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Forschungsgebäude entworfen werden, das auch während der fünfjährigen Abstinenz einer der weltweit bedeutendsten Kunstausstellungen für zeitgenössische Kunst als öffentlicher Schauplatz eines permanenten Kunst- und Kulturaustausches dienen soll.
Der Schwerpunkt des Entwurfs bestand in der Suche nach der Identität für das Gebäude, welches ein neuartiger Komplex aus Bibliothek, Archiv und Arbeitsstätten sein soll. Darüber hinaus besitzt es den Anspruch mit Ausstellungs- und Veranstaltungsräumlichkeiten ein Anlaufpunkt für die Öffentlichkeit zu sein und der Stadt Kassel als eine dauerhafte Institution mit Bezug zur Documenta zu dienen. Aus diesen Gründen war es notwendig, der Archivfunktion eine Sonderstellung zuzuordnen, sie als einzelnes Element zu extrahieren und zu betonen und somit ein Herzstück zu schaffen, welches dem Projekt seinen starken Charakter verleiht.
Der Baukörper bildet städtebaulich zwei neue Plätze aus und bewahrt durch seine kompakte Form möglichst viel Stadtraum. Die starke Geometrie des Quadrats dominiert die Entwurfskomposition und gliedert sich im Gegenüberstellen von Sammeln und Ausstellen in zwei Volumen. Das Archiv als Kubus platziert sich in der Mitte des Gebäudes und lässt ein Atrium an sich angrenzen, um seine Wirkung zu entfalten. Es entsteht eine Aura um den Archivwürfel, welche genutzt wird, um einen Lesesaal für die Bibliothek auf und einen Arbeitsbereich unter dem Kubus zu platzieren. Zusätzlich betont die Symmetrie des Baukörpers und seine Freistellung das Konzept und spiegelt sich in dem Gesicht der Fassade durch die unterschiedliche Materialität von Kern und Mantel wieder.
Im Kontext der heterogen Umgebungsbebauung nimmt die Kombination vom Kupfer des Archivkubus und dem Sichtbeton des rahmenden Gebäudeteils keinerlei Bezug auf den polymateriellen Bestand auf und verstärkt die Solitärwirkung. Die Kupferfassade entwickelt in ihrer Alterung eine grüne Pati- na und verdeutlicht die Verbindung zum historischen Archivgut im Inneren und somit zur Stadt Kassel und der Documenta.