August / September 2010
Eidgenössische Technische Hochschule Zürich
Die Welle
Musiksaal auf einer Waldlichtung

Eidgenössische Technische Hochschule Zürich
Mai 2010
D. Eberle
Kulturbauten
Prozess: Analyse - Theoretische konzeption - Ausarbeitung - Detailierung Software: Archicad - Rhino - Cinema - Photoshop - Indesign
Das Grundstück befindet sich in Zürich auf dem Chäferberg, in der Waldlichtung obere Waid. Die bestehenden Gebäude Jägerhaus und Tennisclub, werden durch eine weitere Nutzung, einem Musikklub, ergänzt. Die gesamte Anlage soll durch den Eingriff nicht nur aufgewertet, sondern zusätzlich neu geordnet werden. Die drei unterschiedlichen Nutzungen Essen / Sport / Musik können sowohl getrennt voneinander als auch zusammen genutzt werden. Die neue Eingangshalle fungiert als gemeinsamer Treffpunkt und schafft eine Verbindung zwischen den einzelnen Einheiten. Die dadurch hervorgerufenen Synergieeffekte beleben die Waldlichtung nachhaltig.
Der Musikklub nimmt die Kanten des früheren Waldschwimmbades auf und knüpft somit an die Geschichte des Ortes an. Die Aussenwände des Musikklubs entsprechen den alten Aussenwänden des Schwimmbeckens, so dass der Musikklub grossteils im Erdreich verschwindet. Das gefaltete Dach generiert mittels unterschiedlicher Raumhöhen zwei verschiedene Bereiche, Saal und Foyer, die durch eine Technik-Box zusätzlich optisch voneinander getrennt werden, ohne die lineare Ausrichtung des Gebäudes zu unterbrechen. Der gezielte Lichteinfall von oben schafft einen introvertierten Raum, der sich im Saal vollständig auf die Bühne fokussiert. Die Bühnenrückwand sowie die gegenüberliegende Wand des Foyers sind aus Glas und können komplett im Boden versenkt werden. Die Übergänge von innen nach aussen scheinen zu verschwimmen. Die Waldlichtung wird ins Gebäude geholt und auf diese Weise im Raum erlebbar. Eine als Sitzstufen ausgebildete Aussentreppe hinter der Bühne kann im Sommer als Tribüne genutzt werden und bietet unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten. Der Rhythmus der Stufen wird im Betonboden des Musikklubs in Form von Holzleisten fort geführt, die neben Arbeitsfugen zugleich technische Installationen beherbergen. Eine Lichtfuge entlang der beiden Betonwände setzt diese zusätzlich in Szene.
AKUSTIK:
Um ein Flatterecho zwischen den parallelen Betonwänden zu vermeiden, werden in diese Schallabsorber, sogenannte Helmholz Resonatoren, integriert. Die Technik-Box im Rückbereich der Zuschauerplätze dient sowohl der Bühnentechnik als auch der Musikergarderobe. Zusätzlich übernimmt diese die Aufgabe eines Tiefenabsorbers. Das gefaltete Dach reflektiert den Schall durch die Holzverkleidung und sorgt für eine akustisch optimale Schallstreuung.