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1, 2006

Karlsruhe Institut für Technologie

Designstadt Zeche Zollverein

von Andreas Frederik Frank

Hochschule:

Karlsruhe Institut für Technologie

Präsentation:

Januar 2006

Lehrstuhl:

Prof. Alban Janson

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

Modellstudien 2D- und 3D-Programme

Der ehemalige Bergbau-Standort „Zeche Zollverein“ in Essen - heute UNESCO-Weltkulturerbe - wird gegenwärtig zu einem internationalen Zentrum für Kultur und Design transformiert. Dabei werden die Bestandsanlagen mit neuen Nutzungen versehen und durch neue programmatische und bauliche Elemente ergänzt.
So soll auch die geplante Designstadt nördlich von Schacht 1/2/8 ein Areal von 40 000qm besetzen und als städtebauliche Klammer zwischen den Bestandsanlagen wirken. Dabei sollen für Personen und Unternehmen aus der Kunst-, Design-, Architektur- und Medienbranche repräsentative Arbeits- und Wohnmöglichkeiten geschaffen werden. Mit der räumlichen Nähe zu Museen, Messen und Ausbildungsstätten der Kreativbranchen, der hohen Besucherfrequenz und der außerordentlichen medialen Präsenz des Standorts sind durch die Ansiedlung der Designstadt weitere, bedeutende Synergie-Effekte zu erwarten.

Der Entwurfsansatz sieht eine mäanderförmige Großform vor, die Identität und maßvolle urbane Dichte stiftet und die vielfältig und flexibel nutzbaren, kleinteilig und individuell unterteilbaren Nutzungseinheiten zusammenfasst. Durch die Gliederung werden maßstäbliche, überschaubare und gut nutzbare öffentliche und private Außenräume geschaffen.
Der architektonische Entwurf versucht durch räumliche Kohärenz der Besonderheit des Standorts Rechnung zu tragen. So schließt die Designstadt an das bestehende Wagenumlauf-Gebäude funktionell und baukörperlich an und nimmt dabei eine besondere Charakteristik des Gebäudebestands auf, die in einer betrieblich notwendigen Verteilerebene für die Transportbahn auf der Höhe von +10m besteht. Dadurch wird ein „zweiter Horizont“, d.h. eine horizontale Gliederung gebildet. Durch die Einführung und Übernahme dieses Elements in die Neuplanung entsteht eine gute funktionelle Anbindung an den Bestand und eine spürbare, baukörperlich und funktionell sinnvolle Überlagerung von Wohnen und Arbeiten, sowie eine große räumliche Vielfalt durch Raumverschränkungen und differenzierte räumliche Übergänge. So wechseln sich in den Mäanderschleifen urbane öffentliche Zugangshöfe mit den höhergelegenen Wohn- und Gartenhöfen ab; Zwischen Wohnen und Arbeiten liegt die teilweise befahrbare Verteilerebene, an der die Zugänge zu den Wohnungen liegen. Diese Ebene erinnert an die Transport- und Wartungsebene der Bestandsbauten, besonders durch die räumliche Ausprägung mit Brücken und Stegen und gewährleistet das unabhängige Funktionieren der sich überlagernden Gebäudeteile. Formal hält sich der Entwurf stark zurück, um der individuellen Aneignung durch die Bewohner größtmöglichen Spielraum einzuräumen.