September / Oktober 2013
Technische Universität München
Der weiße Vorhang
Theater im Marstall, München

Technische Universität München
Master
08.07.2013
Lehrstuhl Raumkunst und Lichtgestaltung
Kulturbauten
3ds Max, Vray
Ziel
Das Marstallgebäude, die ehemalige Hofreitschule von Leo von Klenze, dient seit Jahrzehnten der Unterbringung von Werkstätten des Residenztheaters (Schlosserei, Schreinerei, Raumausstatterwerkstatt, Malersaal und Bildhauerwerkstatt), als Kulissenmagazin und beherbergt aktuell ein Studio- und Experimentiertheater. Das Ziel ist die Erarbeitung eines alternativen Konzeptes für eine hochwertige kulturelle Nutzung des Marstallgebäudes, um den Ort als kulturelles Zentrum im Herzen der Stadt München zu manifestieren. Insbesondere Veranstaltungen, die einen offenen Austausch zwischen den Künsten ermöglichen, die nicht institutionell auf bestimmte Darstellungsformen festgelegt sind, sollen in Zukunft im neuen Marstall stattfinden.
Entwurfsidee
Zentraler Entwurfsgedanke ist, den historischen Bestand aufzugreifen, ohne den ursprünglichen, einzigartigen Charakter, der Bausubstanz zu zerstören. Stattdessen geht es um Aufwertung und eine Reduktion auf das Wesentliche. Durch eine kompakte Ergänzung des Bestandes, wird eine bauliche Veränderung der städtebaulichen Situation vermieden.
Wichtigstes Gestaltungselement dabei ist ein zentral positionierter rechteckiger Baukörper, der Grundriss und Schnitt klar strukturiert und organisiert.
Die neuen Räumlichkeiten wie der Multifunktionssaal, die beiden Bühnen sowie entsprechende Nebenräume, erhalten dadurch eine
klare funktionale Gliederung. Das Entwurfskonzept des Vorhangs bedient sich der Symbolik aus dem klassischen Theater.
Schematische Bewegungslinien von Reitbahnen geben die Führungslinien des Vorhangs vor, der die Räume für verschiedene Nutzungsmöglichkeiten gliedern kann. Für den Besucher ergeben sich dadurch flexible Raumsituationen.
Raumerlebnis
Vom Marstallplatz oder von der Marstallstraße gelangen die Besucher über den imposanten Eingang in das Foyer. Von dort aus erstrecken sich lange und hohe Flure, die zum Verweilen einladen, und das räumliche Zusammenspiel von Bestand und Neubau unterstreichen.
Über zwei Treppen erfolgt der Zugang zu den beiden Bühnen und dem Multifunktionssaal. Dieser kann zum Beispiel als Ballsaal, Ausstellungsraum oder Tagungshalle dienen.
Auch der Ausstellungsraum im 3. Obergeschoss kann vom Foyer aus erreicht werden. Durch das großzügige Oberlicht des Bestandsbaus werden dort die neuen Räumlichkeiten optimal belichtet. Zur vertikalen Erschließung können außerdem zwei Fahrstühle im Süden des Marstalls genutzt werden.
Weitere Informationen unter www.nellimaier.com