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März / April 2014

Bauhaus-Universität Weimar

Der Teichplatz in Weimar

Neues Bauen im historischen Kontext

von Dorothea Külbel, Liesa Schiecke

Hochschule:

Bauhaus-Universität Weimar

Abschluss:

Master

Präsentation:

05.02.2014

Lehrstuhl:

Prof. Hans-Rudolf Meier, Baugeschichte und Denkmalpflege

Rubrik:

Wohnbauten

Software:

ArchiCAD 17, AutoCAD 2013, Adobe Photoshop, Adobe InDesign

Das Viertel um den Teichplatz ist eines der ältesten Siedlungsgebiete, welches innerhalb der Weimarer Stadtmauern lag. Durch ungenügende Instandhaltung der Fachwerkhäuser aus dem 18. Jahrhundert kam es vor allem in den 1980er Jahren zum. Heute ist die Struktur des Gebietes nur noch fragmentarisch vorhanden. Große Lücken klaffen im Städtebau und es fehlt an einer räumlich-baulichen Gestaltung des Platzes. Ziel der Arbeit ist es, die Stadt behutsam zu erneuern und ihr ihre lebendige Atmosphäre zurückzugeben. Dabei soll der Teichplatz nicht zum Denkmal erstarren, sondern mit neuen Inhalten gefüllt werden, die die Geschichte reflektieren und daran zeitgemäß anknüpfen. Bei einer Neubebauung gilt es, die historisch-räumliche Ordnung zu bewahren. Der parallele Straßenverlauf von Teich- und Rosmariengasse ist eine seit dem Mittelalter gewachsene Struktur, die besonders wertvoll ist. Die Abmaße der Kubaturen orientiert sich an den historischen Vorgaben, unter anderem auch den Baufluchtlinien von 1906 und bewahrt somit den Einzelhauscharakter und die Kleinteiligkeit des Viertels. Dabei ist eine differenzierte, ortstypische Dachlandschaft bei maximal vier Geschossen das Ziel. Um den historischen Rhythmus zu bewahren und eine optimale Belichtung und Belüftung zu ermöglichen, erfolgte eine Anordnung von Innenhöfen. Es ist unumgänglich, die traditionelle Ansammlung von Gewerbe- und Handelseinrichtungen zu bewahren und zu verstärken. Daneben werden Arbeitsräume für kreative Berufe und Wohnraum, insbesondere für Familien, angeboten.

Bei dem Entwurf wird die Kleinteiligkeit der alten Parzellen wieder aufgegriffen und das Volumen in sechs Einzelgebäude mit Nutzungsunterlagerungen geteilt. Um eine möglichst hohe und differenzierte natürliche Belichtung zu ermöglichen, sind zwei Höfe herausgestochen, die an die Wirtschaftshöfe der Handwerkerbauten erinnern. Die Höhe der Bauten ist auf drei bis vier Geschosse begrenzt, wobei jeweils das oberste zurückspringt. Die Versprüngen knüpfen so an die differenzierte Dachlandschaft der Weimarer Innenstadt an. Als Alternative zum derzeitigen Parkplatz ist ein vollautomatisiertes Hochregallager mit zentralem Vertikalförderer geplant, der 32 Stellplätze beinhaltet. Als Zielgruppe der Gewerbeeinheiten sind Existenzgründer aus der kreativen Branche denkbar. Die fünf Neubauten verfügen insgesamt über dreizehn Wohneinheiten. Jeweils zwei Wohnhäuser werden gemeinsam über eine mittig angeordnete Kaskadentreppe erschlossen. Die Wohn- und Schlafräume orientieren sich an den Ost- und Westseiten. An den Höfen im Kern der Wohnungen gliedern sich Küchen, Bäder und Erschließungsflächen an. Die Struktur der Wohnungen spricht eine einheitliche Sprache, erlaubt dennoch Wohnungen unterschiedlichster Größen. Jede Wohneinheit besitzt über mindestens einen privaten Außenraum. Zusätzlich dazu befinden sich auf den Dachflächen Gemeinschaftsterrassen, die von den Bewohnern über die zentrale Erschließung erreicht werden kann.