2, 2009
Technische Universität Berlin
DEPARTURE TEMPELHOF - Neue Technische Universität Berlin

Technische Universität Berlin
23.01.2009
Prof. Dipl.-Ing. Architekt BDA Klaus Zillich
Bildungsbauten
ArchiCAD, Photoshop, InDesign, Illustrator, Sketch-Up
Mit Schließung des Flughafens Berlin Tempelhof und dem damit verbundenen Wegfall der bisherigen Nutzung, eröffnet sich die Chance, mit einem geeigneten Nachnutzungskonzept der architektonischen Dimension und städtebaulichen Bedeutung des Flughafens gerecht zu werden.
Eine einheitlich-öffentliche Nutzung des Gebäudes und der umliegenden Flächen könnte eine bisher fehlende Erfahrbarkeit der Größe und Formsprache ermöglichen.
Bei der Entwicklung der Universität im Flughafengebäude war das Tempelhofer Feld als unmittelbar angrenzende Freifläche Ausgangspunkt für den Entwurf. Besonders faszinierend dabei ist die Lage dieser Freifläche mitten in Berlin, umgeben von dichter Bebauung und komplexer Infrastruktur.
Im Fokus des Tempelhofer Feldes stehen die Start- und Landebahn, die das Gebiet prägen, unterteilen und erschließen. Wichtig ist, dass sie als starkes Element der Geschichte und Teil des städtischen Grundrisses erhalten bleiben.
Mit einer städtebaulichen Textur wird dieses Element weiterentwickelt. Ein erster Schritt ist die Umnutzung der Start- und Landebahn zu einem öffentlichen Erschliessungsweg. Sie sind Haupterschliessung und unterteilen das gesamte Tempelhofer Feld. Das Prinzip der Landebahn, also die kürzeste Verbindung zweier Punkte mit einem Anfang und einem Ende, soll im kleineren Maßstab auf das gesamte Tempelhofer Feld übertragen werden, dabei ist es wichtig, dass es bestimmte Unterschiede sowie Abstufungen zwischen einzelnen Vernetzungstypologien gibt.
Das eigentliche Entwurfsgebiet ist die Entwicklung der Technischen Universität Berlin in und um den Flughafen Tempelhof. Die städtebauliche Textur wird hierfür weiterentwickelt und präzisiert. Der Focus liegt zunächst darauf, wie sich der neue Campus mit dem Flughafen verknüpft und sie zusammen eine Einheit bilden. Die strikt geometrische Form des Flughafenbügels soll anhand einer städtischen Vernetzung durch den Bügelbereich aufgebrochen werden.
Nach der Analyse der Fakultätsstrukturen und Größen der TU Berlin, ergibt sich ein bestimmter Bedarf an Neubauflächen, die Gebäudenutzungen zugeordnet und systematisch über das Rollfeld verteilt sind. Um diese Gebäudenutzungen herauszuarbeiten und kenntlich zu machen, wurden Typologien entwickelt, die einen Widererkennungswert besitzen und zudem Orientierung geben.
Die Formsprache der Gebäude orientiert sich zum einem an dem Erschliessungsweg zum anderen an der Funktion. Man unterscheidet zwischen fünf Varianten, mit bestimmten Nutzungen. Das "Durchlaufen" eines Gebäudes (Eingangsgebäude), das "Kreuzen" (Bestand), das "Zerteilen" (Lehre), das "Verschneiden" (Forschung) und das "Einschneiden" eines Gebäudes (Wissen). Weg und Gebäude sollen durch ihre Abhängigkeit zu einer Einheit werden. Jede Fakultät verfügt so über ein Netz von Wegen und Gebäuden und bildet so die optimale und konzentrierte Infrastruktur für den Studenten.