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Januar / Februar 2012

Hochschule Biberach

Denksporthalle Neukölln

Integration durch Sport

von Thomas Neher

Hochschule:

Hochschule Biberach

Präsentation:

30.06.2011

Lehrstuhl:

Prof. J. Aldinger / Prof. G. Bosch

Rubrik:

Freizeit- und Sportbauten

Software:

ArchiCAD Rhino Photoshop Skizzen und Arbeitsmodelle

Neben dem Spaß, den der Sport mit sich bringt, ist er hervorragend dafür geeignet gesellschaftliche Werte zu vermitteln. Zusätzlich bietet der Sport auch ein sehr gutes Lern-/ und Erlebnisfeld, hält fit und kann präventiv eingesetzt werden.
Der Sport alleine kann und soll aber nicht als Allheilmittel für alle sozialen Probleme angesehen werden. Um nachhaltig an einer sozialen Integration und somit an der Bekämpfung von Armut zu arbeiten, ist es notwendig nicht nur indirekten Einfluss auf Sozialisation und Bildung auszuüben, sondern es ist wichtig, dass der Sport als „Attraktor“ zu weiteren Aktivitäten herangezogen wird.
Die Idee der Denksporthalle verbindet genau diese Anforderung. Sie verbindet den Sport und den Bildungsbereich (Stadtteil-Mediathek) in einem Gebäude.

Städtebaulich sind im Bezug auf erfolgreiche Integration die öffentlichen Räume von wichtiger Funktion, da sie unorganisierte und spontane Kommunikation zulassen. Um die Chancen der Integration deutlich zu erhöhen, liegt die Denksporthalle nicht isoliert im Stadtgebiet, sondern wird mit öffentlichen Räumen kombiniert. Ebenso wird sie in einen städtischen Freiflächenverbund einbezogen, was den weniger mobilen Besuchern ein gefahrloses Erreichen ermöglicht.

Die mit verschiedenen Nutzungen versehenen zweigeschossigen Sporträume sind durch
Aufenthaltsbereiche/Tribünen untereinander verbunden und bilden ein Raumkontinuum, welches für den Nutzer frei zugänglich ist. Genauso verhält es sich im Bereich der Stadtteil
Mediathek. Die verschiedenen Ebenen sind mit unterschiedlichen Nutzungsschwerpunkten
belegt, aber über Lufträume und eine offene Treppe miteinander verbunden.
Um eine Kombination dieser unterschiedlichen Raumprogramme zu erreichen, werden diese ineinander gesteckt beziehungsweise um ein Geschoss versetzt überlagert. Somit besteht auf jeder Ebene eine räumliche und eine visuelle Verbindung zu unterschiedlichen Sporträumen. Es ist also ohne weiteres möglich vom Sport- in den Bildungsbereich und umgekehrt zu gelangen.
Partizipation der Bewohner erfolgt durch die Gestaltung des Sonnenschutzes. Geplant ist es mit der Hauptnutzergruppe Workshops abzuhalten bei denen eine Vielzahl an individuellen Zeichnungen, Collagen und Installationen im Bezug auf die individuelle Lebensweise, bzw. Neukölln selbst entstehen sollen. Diese werden dann an ein Künstler/Designer Kollektiv, ebenfalls aus Neukölln, weitergegeben, welche eine Collage zusammenstellen. Die Collage wird danach flächig auf den textilen Sonnenschutz gedruckt. Durch die eigenen Zeichnungen der Bewohner wird die Identifikation mit dem Gebäude und somit auch mit dem Stadtteil deutlich erhöht.

Die Gestaltung der Freifläche nimmt Rücksicht auf die in Deutschland herrschenden
Witterungsbedingungen. Durch Überdachung der Sportflächen im Außenbereich wird auf die unterschiedliche Witterung reagiert. Im Winter wird das Fußballfeld zur Eisfläche und bei Schnee können die Skatehügel zu Schlittenhügeln umgenutzt werden.