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Januar / Februar 2013

Technische Universität München

denkräume

Zentralbiliothek LMU München

von saskia ploneit

Hochschule:

Technische Universität München

Präsentation:

16.07.2012

Lehrstuhl:

Prof. Deubzer

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

Archicad 15 Cinema 4D Adobe Illustrator CS5 AdobePhotoshop CS5 Adobe IndesignCS5

Die weit in München verteilten Teilbibliotheken der Ludwig-Maximilians-Universität sollen mit einer Ergänzung der bestehenden zentralen Hauptausleihe im Salinenbau als Teil des Hauptgefüges der LMU zusammengefasst werden. 

Die Lese- und Arbeitsbereiche im freistehenden Neubau bilden zusammen mit den frei zugänglichen Büchern ein spürbares Bibliothekszentrum im Gegenüber zu den anderen Fakultäten und belassen Magazin und Verwaltung im Sinne der klassischen, dreigeteilten Bibliothek im Bestand.

Die öffentlichen Bereiche der Bibliothek, wie Ausleihe, Information, freies Arbeiten und flexible Ausstellungsflächen sind zentrale Anlaufstelle im Hochparterre des Bestandes der LMU. Die Ecksituation weitet sich durch das zwischengeschaltete Foyer als Schnittstelle zum Neubau für den elektronisch gesicherten Übergang auf und bildet einen zusätzlichen, repräsentativen Zugang zum Hof.

Auf Hofniveau begegnet der Körper dem Besucher mit dem Einblick in ein Schaulager. Es stellt den Kontakt zwischen den in der Regel nicht öffentlichen, vorbereitenden Vorgängen der Medienbearbeitung und Katalogisierung, frei bespielbaren Flächen für interne Besprechungen und dem alltäglichen Bibliotheksbetrieb her. Zusätzlich verbindet es unterirdisch das straßenseitige Magazin im Salinenbau mit dem Neubau.

Die Bibliothek entwickelt sich dann in den oberen Geschossen zu einem System, das durch abgesenkte, gleichseitige Ebenen mit Büchern als zentraler Mitte und leicht verdrehten, äußeren Arbeits- und Leseringen ausgebildet wird. Zusammengehalten werden diese geschossweise versetzten Ebenen durch ihre Überschneidungsfläche. Sie stellt als Erschließung auf der Lese- und Arbeitsebene den Kontakt zwischen dem abgesenkten Buch und dem Arbeiten her und generiert auf der Ebene des Buches Einzelarbeitsschotten, die über den Arbeitsring hinaus in den Hof blicken.

Die Vertikalerschließung erfolgt in oval geformten, zweiläufigen Treppen, die objekthaft als abgeschlossene Treppenräume die Ruhe der Arbeitsbereiche bewahren und von Ebene zu Ebene führen. Sie liegen zusammen mit den frei verteilten Sitz- und Arbeitsgruppen im äußeren Ring und stärken den durchlässig transparenten Charakter des Gebäudes.

Was durch die Drehung im Inneren als dynamisches Aufweiten und Verengen des Lesebereiches aufzufassen ist, definiert ebenfalls im Außenraum das freie Zirkulieren um das Gebäude und das Einleiten in die Erschließung des neuen Foyers.

Weiß pigmentierte Betonschwerter gliedern die Fassade und lassen die Wahrnehmung des Volumens von Außen differieren. Im Inneren entsteht gleichzeitig in der Bewegung durch das Gebäude ein Wechsel zwischen Durchlässigkeit und Geschlossenheit. Die Schotten der Einzelarbeitsplätze folgen diesem Thema und rhythmisieren so ebenfalls den lese- und Arbeitsbereich. Ein außenliegender, textiler Sonnenschutz sorgt bei starkem Lichteinfall für die notwendiger Beschattung und zusammen mit den hohen Bestandsbäumen für optimale innenräumliche Temperaturbedingungen.