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Oktober / November 2010

Technische Universität Berlin

Denkmal für die Moderne

für die Mitte von Berlin

von Robert Burghardt

Hochschule:

Technische Universität Berlin

Präsentation:

30.10.2009

Lehrstuhl:

Jörg Stollmann

Rubrik:

Experimentelle Entwürfe

Software:

Handskizzen, Zeichnungen, Collagen, Skizzenmodelle aus Graupappe und Styrodur Präsenationsmodell AutoCAD SketchUp Illustrator Photoshop

KONZEPT
Die Zukunft des Berliner Schloßplatzes wurde bislang immer über architektonische Formen und vermeintliche Ensembles diskutiert; ohne eine schlüssige Idee, was denn an diesem Ort stattfinden solle. Diesem Zustand möchte ich den angemessenen Raum geben - ein Denkmal, das thematisiert was hier abwesend ist: Das Versprechen der Zukunft.

Die aktuelle Ablehnung moderner Architektur richtet sich nicht gegen ihre Ästhetik, sondern dagegen, dass Architekten versuchten, mit den Mitteln der Architektur diese neue, kommende Gesellschaft zu adressieren, und, im schlimmsten Fall, gar zu planen. Die Kritik an autoritärer Planung und “Social Engineering” verkehrte sich schließlich in ihr Gegenteil: in ein restauratives Projekt, das sich die Errungenschaften des Sozialstaats zur Beute macht.

ENTWURF
Das Denkmal für die Moderne ist eine Collage, zusammengesetzt aus Fragmenten verschiedener moderner Architekturen im Massstab 1:1. Angelehnt an die klassisch modernen Figuren - das Schiff, die aufgeständerte Großform, skulpturales Objekt im Grünen - geht es dem Denkmal für die Moderne nicht darum, einen modernen Idealraum zu re-konstruieren, sondern darum, ein fragmentiertes Gedächtnis neu zu konstruieren.

Das Denkmal ist ein räumliches Archiv verschiedener Realismusstrategien der Architektur: Eine Ansammlung von Methoden wie mit Architektur das Verhältnis von gesellschaftlicher Wirklichkeit und planerischer Konstruktion zu adressieren ist.
Es versammelt spezifische und generische Räume, Räume die ihre Herstellungsweise offenlegen, Räume für neue Gesellschaften und Räume die die Bestehende verbessern sollten. Räume die angeeignet wurden und Räume die abgerissen werden sollen.

Als performativer Raum soll es in der Verlängerung der Achse „Unter den Linden“ zwischen dem „Schlossplatz“ und dem Marx-Engels Forum stehen. Durch eine Deckelung der Spree wird ein Grünraum vom Alexanderplatz bis zum Aussenministerium hergestellt. Das Denkmal wird zu einem verbindenden Objekt im Park.

Das Gebäude ist keinem Programm unterworfen, es ist leer und verschlossen. An wenigen Stellen von außen begehbar, um flüchtige Blicke in sein Inneres zu ermöglichen.
Was würde passieren, wenn inmitten von Berlin dieses Gebäude steht?
Für keine Nutzung gemacht, aber komplett funktionstüchtig: erschlossen durch Brücken, Gänge, Laubengänge, Fahrstühle und Treppen, mit Wohnräumen, Arbeitsräumen, Ausstellungsräumen, Lagerräumen, Aufführungs- und Veranstaltungsräumen, Balkonen und Terrassen.

Welche Begehren würden tagtäglich in diesen weithin sichtbaren Raum projiziert werden?