3, 2004
Universität Kassel
"Den Himmel küssen" Hochhausstudie Köln

Universität Kassel
März 2004
Prof. Christel Drey, Prof. Christian Kopetzki
Städtebau
Vorgehen: In einem ersten Schritt wird die Entwicklungsgeschichte des Hochhauses in Köln unter die Lupe genommen. Von den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts bis in die Gegenwart stehen dabei die Fragen nach den übergeordneten Rahmenbedingungen, den prägenden Personen, der Planungskultur, den Planungsinstrumenten und dem daraus entstandenen Stadtbild im Zentrum. Die stadträumlich prägenden Strukturen und Elemente, aktuelle Entwicklungs- und Transformationsprozesse und die daraus abzuleitenden städtebaulichen Prinzipien für eine kölntypische Hochhausentwicklung werden im Anschluss analysiert und interpretiert. Das zweite und gleichzeitig wichtigste Kapitel der Studie widmet sich der Frage nach einer möglichen räumlichen Hochhausentwicklung. Gesamtstädtische und teilräumliche Überlegungen stehen dabei gleichermaßen im Vordergrund. Das dritte Kapitel wertet die räumlichen Experimente aus, formuliert einen Favoriten und illustriert ihn mit Photomontagen. Computereinsatz: DTP-Programme (Illustrator, PageMaker, Photoshop), 3d-Modell mit ArchiCAD, Photomontagen mit Photoshop
In den letzten Jahren erlangte das Hochhausthema in der Stadt Köln immer größere Aktualität.
Mehrere Projekte wurden entwickelt und zum Teil auch umgesetzt. Der Entwicklungsimpuls kam dabei meistens von privaten Investoren. Die Stadt nahm in diesem Prozess nur eine passive Rolle ein, weil sie auf strategisch, räumlicher Seite keine verbindlichen Ideen, Rahmenbedingungen und Beschlüsse formuliert hatte.
Zugespitzt hat sich die Diskussion, als die UNESCO und ICOMOS Bedenken an sich im Bau befindenden, Hochhausprojekten in Köln Deutz äußerte. Hochhausprojekte von solch stadträumlicher Prägnanz würden die einmalige städtebauliche Situation des Kölner Doms, der seit 1996 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört, konkurrenzieren und gefährden. Angesichts des neu entstehenden stadträumlichen Bildes muss auch über den Weltkulturstatus des kölner Wahrzeichens neu nachgedacht werden. Diese Einwände führten bis zum Baustopp eines Hochhausprojektes.
In dieser verfahrenen Situation lag der Spielball plötzlich bei der Politik und den zuständigen Behörden.
Im November 2002 fasste der Stadtentwicklungsausschuss Kölns den Beschluss, der Verwaltung den Auftrag zu erteilen, ein weiteres Hochhauskonzept für Köln zu erarbeiten und dies in einem international besetzten Symposium zu erörtern. Im Oktober 2003 präsentierte das Stadtplanungsamt den überarbeiteten Entwurf aus dem Jahre 1994. Dabei orientierte man sich stark an den ersten Ideen eines im Jahre 1994 diskutierten Hockhauskonzeptes.