Platz 11
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Mai / Juni 2014

RWTH Aachen

Delfts Blauw

Verdichtetes Wohnen in der Spoorzone Delft

von Carolin Schulze Roberg

Hochschule:

RWTH Aachen

Abschluss:

Bachelor

Präsentation:

2013-07-09

Lehrstuhl:

Lehrgebiet für Bauplanung und Baurealisierung // Prof. i.V. Ir. Architekt Fred Humblé

Rubrik:

Wohnbauten

Software:

Autocad Architecture 13, Adobe Indesign, Adobe Photoshop

Das Thema ist verdichtetes Wohnen. Verdichtung geschieht durch Kollektivität. Die Wohnformen der Familie ist am kommunsten. Diese dient hier als Entwurfsgrundlage. Es handelt sich um die Familie des Entwerfers selbst.

Die Positionierung des Grundstückes auf einer Parkgarage führt zur Entwurfsidee, das Parkraster in das Gebäude zu übertragen. So kann nicht nur die Abtragung der Kräfte gesichert werden, sondern es gibt auch eine Rasterung die das Gebäude strukturiert.

Unterschiedlich große Grundrissen lassen sich hierdurch ebenso einfach gestalten: Paare und Kleinfamilien bekommen eine Parkplatzbreite als Grundrissform, Familien zwei. Im letzteren wird die Schematisierung durch die Parkplätze durch Wände verdeutlicht. Da das Hinzufügen weiterer Wänden der Klarheit des Rasters schadet, gibt es raumumschreibende ‚Kisten‘, welche Funktionen wie Küche, Bad und Erschließung aufnehmen. Gleichzeitig bil­den sie räumliche Zonierungen im üb­rigen Grundriss.
 
Die Dachform des Gebäudes ist jeweils abhängig vom Grundrisstyp und er­streckt sich immer von Wand zu Wand, darf aber auch innerhalb eines Grund­risses in sich verspringen oder sogar die Richtung ändern, um innenräumlich zur idealen Belichtung zu führen. Ebenso durchstoßen die ‚Kisten‘ das Dach um auch innerhalb des Funkti­onsraumes natürliches Licht zu ermög­lichen.

Die Fassade zeichnet auf subtile Art und Weise die verschiedenen Bewoh­ner durch differenzierte Mauerwerks­verbände ab, ebenso wie durch unter­schiedliche Fenstergestaltungen. Zwar haben alle Öffnungen dasselbe Format, aber jeder Nutzer bekommt sein eigenes Fensterelement, welches zunächst nur er verwendet.

Angenommen es gäbe einen Schei­dungsfall, so wird das dynamische System der Familie auch in der Fassa­de deutlich, da irgendwann womöglich Fassade und dahinterliegende Grund­risse nicht mehr übereinstimmen.

Die Hauptfassade zeigt dem Passanten alle Themen des Gebäudes auf, ohne diesen damit zu erschlagen.
So zeigen sich hier unterschiedlichste Verbände und Fensterelemente und somit auch Nutzer, Dachformen und auch Grundrisstypen. Zusätzlich gibt es hier eine außenliegende Holzkiste, die als Blumentheke die Passanten der Straße in den öffentlichen Hof leitet.

Zu der Blumentheke gibt es zwei wei­tere öffentliche Nutzungen. Zum einen ein Gästehaus, in dem die Familie Be­such empfangen kann und um anderen eine Bibliothek.
Diese hebt sich im Gesamtkonzept durch den Wechsel der gebräuchlichen Horizontalität zur Vertikalität ab, was durch die Fassadengestaltung, ein of­fenes Treppenhaus, einem durchge­henden Bücherregal und der Fußbo­dengestaltung der einzelnen Ebenen verstärkt wird.
Zusätzlich bespielt die Bibliothek den öffentlichen Hof, welcher durch den Versprung der Parkgaragen eine Trep­penanlage ermöglicht. Diese Treppen­anlage dient nicht nur der Erschließung sondern auch dem Aufenthalt. Die Besucher können sich hier mit ihrem Buch niederlassen und das rege Treiben der Anlage genießen.

Der erste Hof setzt sich vom privaten Hof ab, welcher lediglich durch eine Grünfläche bespielt wird. Dieser Hof ist familiärer gestaltet und ist nunmehr für die Bewohner der Anlage gedacht.

Um den Bewohnen die Möglichkeit ei­nes kompletten Rückzuges zu bieten gibt es eine Fuge, zu der ausschließlich sie Zugang haben. Diese Fuge ist so breit wie ein schmaler Grundriss und liegt an zwei ebenso schmalen Woh­nungen an.
 
Diese beiden Wohnungen bekommen hier die Möglichkeit sich durch Kisten ihren Grundriss stellenweise auszuwei­ten und so ihre Räume auf zwei Parkplatzbreiten auszuweiten. So hat man auch im vorgegebenen Grundrissraster die Möglichkeit durch Kisten seinen Raum zu beengen oder zu erweitern.