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2, 2009

Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig

Das sichtbare Zeichen - Ein europäisches Zentrum gegen Flucht und Vertreibung im 20. Jhd.

von Antonia Petschat

Hochschule:

Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig

Präsentation:

10.7.2008

Lehrstuhl:

Prof. Reg. Baum. Anthusa Löffler, Prof. Mag. Arch. Hubert Hermann

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

Modelle, Skizzen, Archicad, Illustrator, Photoshop

In meinen Entwurfsüberlegungen zum Umgang mit Flucht und Vertreibung kam ich neben dem Thema des Weges immer wieder auf das Symbol der Fuge zurück. Diese steht dabei vor allem für Distanz – zur Vergangenheit, zur eigenen Geschichte, zur Heimat, zu bekannten, zurückgelassenen Menschen, aber auch zur Zukunft. Dieses „Symbol“ soll erlebbar gemacht werden – ein begehbarer Raum, der sich durch den Park windet. Die Fuge wird durch Verwinkelungen und einem Wechselspiel aus weiten und engen Flächen geprägt. Dem Besucher soll damit in abstrakter Form die Bezugs- und Perspektivlosigkeit eines jeden einzelnen Flüchtlings und Vertriebenen nahe gebracht werden und Raum für die individuellen Erfahrungen eines jedes einzelnen bieten. In der Fuge positionierte Cortenstahlscheiben, die z.T. schräg stehen, unterstützen diesen Charakter noch.
Neben der aktiven Möglichkeit, die Fuge zu erleben, gibt es noch den zweiten Weg, den „Weg des Betrachters“, der direkt nebenher verläuft. Die Fuge ist die ganze Zeit einsehbar, durch seine Höhe ist die Dramatik spürbar. Man bekommt eine Sicht von außen auf die Geschehnisse, jedoch auch die Möglichkeit, über Treppen in die Fuge hinabzusteigen.
Durch diese Emotionalität der Fuge war es essentiell, das Zentrum auf dem nördlichen Hügel in seiner Präsenz zurückhaltend und eher neutral auszubilden. Es hat eine relativ geschlossene, in sich gekehrte Erscheinung mit nur wenig geöffneten Flächen. Die Gebäudeform schließt sich der Dynamik der Fuge an und „mündet“ schließlich auf dem Platz.