März / April 2015
Universität Siegen
Das Gedächtnis der Stadt
Documenta Archiv Kassel

Universität Siegen
Bachelor
20.01.2014
Grundlagen des Entwerfens & Entwerfen_Prof. Sibylle Käppel-Klieber / Prof. Michael Lenhart
Kulturbauten
ArchiCAD, AutoCAD, Cinema 4d, Adobe Creative Suite
Mit dem Documenta - Archiv soll ein öffentliches Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Forschungsgebäude entworfen werden, das während der fünfjährigen Abstinenz einer der weltweiten bedeutendsten Kunstaustellungen für zeitgenössische Kunst der Stadt als Schauplatz eines permanenten Kunst- und Kulturaustausches dienen soll.
Das Wettbewerbsgrundstück stellt sich als innerstädtische
Brachfläche, ein Stück indifferenter Stadtraum dar, der zur Zeit als Parkplatz genutzt wird. Es grenzt unmittelbar an den Friedrichsplatz, Mittelpunkt der Documenta, sowie dem Karlsplatz mit der barocken Karlskirche.
Konzept
Das Konzept basiert hauptsächlich auf der Verknüpfung der beiden Plätze. Ein massives Volumen mit maximaler Flächenausnutzung des Wettbewerbsgebietes wird als Reaktion auf die geplante Durchwegung zerschnitten und bildet so 2 Gebäude. So können die beiden Plätze besser miteinander vernetzt werden. Das Ergebnis ist eine vorteilhafte Trennung des Volumens in zwei Baukörper die separat nutzbar sind. Der eine Teil wird zum Veranstaltungs- und Ausstellungsgebäude und der zweite Teil wird zum Atelier für Kunststipendiaten.
Weiterhin wird konsequent auf die Bestandsbebauung eingegangen, um die beiden Baukörper mit Zurückhaltung in dieses Baufeld einzusetzen. Die maximalen Traufhöhen dienen als Fixpunkte für die Entwicklung der Gebäudehöhen. Die Bauflucht der Wilhelmsstraße wird geschlossen, die Blickachse auf die Karlskirche kann so differenzierter ausgebildet werden. Städtebaulich markante Fluchten bzw. Gebäudekanten werden aufgenommen und konsequent im Entwurf durchgesetzt. Ausgewählte Gebäudeeckpunkte werden analog zu den Dachflächen der Umgebungsbebauung "hinuntergezogen" welches maßgeblich zur Formgebung beiträgt. Die Dachfaltungen bzw. Dachneigungen ergeben sich aus der geplanten Nutzung (Solarenergienutzung auf dem Hauptgebäude, stetiges Nordlicht in den Dachateliers des Ateliergebäudes). Im Bereich gegenüber des Karlsplatzes wird das Hauptgebäude parallel zum Platz eingerückt, um den Karlsplatz auszuformen bzw. differenzierter zu "fassen". Dort wird eine Treppensitzanlage auf der Dachfläche installiert. Dies kann eine Stärkung des Karlsplatzes zu Folge haben, der zur Zeit über keine Aufenthaltsqualität verfügt.
Beide Gebäude entwickeln sich von einem kompakten Kern in Richtung geöffneter Fassade und haben einen offenen, kommunikativen Charakter. Sie werden durch einen Steg im Erdgeschoss und im Untergeschoss wieder miteinander verknüpft. Der Steg als Hauptverbindungsweg zwischen den beiden Gebäuden wird aus den gleich verlaufenden Dachfaltungen beider Gebäude entwickelt. Dieser bildet ebenso wie weitere Dachfaltungen der beiden Baukörper die Begrenzungen der Wasserbecken im Untergeschoss. Der Bereich auf den Steg sowie der Außenraum im Untergeschoss vor den beiden Gebäuden stellt sich als Kommunikationszone dar und fördert den gewünschten Kunst- und Kulturaustausch zwischen Kunstschauenden und den ansässigen Kunststipendiaten.