Juli / August 2014
Technische Universität Berlin
Das Gedächtnis der Stadt
documenta Archiv Kassel

Technische Universität Berlin
Master
23.04.2014
Entwerfen von Krankenhäusern und Bauten des Gesundheitswesens, Prof. Christine Nickl-Weller
Kulturbauten
AutoCad, Rhinoceros
Einleitung
Das Gedächtnis der Stadt“ ist 2013/2014 das Thema des xella Studentenwettbewerbes. Aufgabe ist die Planung neuer Räumlichkeiten für das documenta Archiv in Kassel. Die documenta findet alle 5 Jahre in Kassel statt. Im Laufe dieser Zeit werden viele zeitgenössische Kunstwerke von Künstlern aus aller Welt ausgestellt. Die Ausstellungsorte werden von vielen Besuchern aus dem In- aber auch aus dem Ausland besucht. Nach Ausstellungsende ist das bereits vorhandene Archiv der einzige Anlaufpunkt. „Mit den neuen Räumlichkeiten für das documenta Archiv soll zukünftig ein Ort entstehen, der den Geist der documenta über fünf Jahre trägt“. (Auslobungstext)
Städtebau
Das Entwurfsgrundstück des zukünftigen documenta Archives befindet sich neben dem Friedrichsplatz (Mittelpunkt der documenta) und dem Karlsplatz (Zentrum der ehemaligen Barocken Stadterweiterung) in Kassel und wird zurzeit als öffentlicher Parkplatz genutzt. Der Entwurf orientiert sich an den städtebaulichen Kanten der umliegenden Gebäude, um so ein homogenes städtisches Gesamtbild zu erhalten. Der Karlsplatz wird verlängert, wodurch nicht nur die Karlskirche einen angemessenen Vorplatz erhält, sondern auch das neue documenta Archiv über zwei Vorbereiche erschlossen werden kann. Durch die Auflösung des Grundrisses, erscheint das Gebäude nicht als Barriere, sondern ermöglicht eine Verbindung der neu geschaffenen Plätze.
Raumprogramm
Das Archiv soll sowohl als Veranstaltungs- und Ausstellungsort, wie auch als Forschungseinrichtung genutzt werden. Neben den Ausstellungsbereichen, sind Räumlichkeiten für ein Medienarchiv sowie ein Akten- und Pressearchiv vorzusehen. Dazu kommen noch Räumlichkeiten für den Nachlass von Arnold Bode (Begründer der documenta Weltausstellung) und ein Harry Kramer Archiv. Mit Hilfe eines großzügigen Foyers und einem Café soll das Gebäude der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und alle öffentlichen Bereiche miteinander verbinden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Schaffung von Wohnateliers. Somit kann den Künstlern ein Ort des Austausches geboten und die Arbeit an Ihren Werken ermöglicht werden.
Konzept
"Schatzkammern in einer Schatzkammer“, diesem Prinzip folgt die Anordnung der verschiedenen Nutzungen. Untergebracht in Sichtbeton Kuben und frei angeordnet im Raum, entsteht so ein Zwischenraum der als Bibliothek genutzt wird und Sichtbezüge in alle Richtungen ermöglicht. Auch gibt es räumliche Situationen, die zum Beispiel Einblicke in die Archivräume bieten.
Erschließung
Die Erschließung erfolgt über drei Kerne. So wird zum einen die externe Erschließung der Wohnungen ermöglicht und zum anderen die Trennung der Wege von Mitarbeitern und Besuchern.
Tragwerk
Die Kerne dienen nicht nur der Erschließung sondern sind gleichzeitig Auflager für das 3m hohe Stahlbe- ton Trägerrost. An diesem „hängen“ die oberen Räume und ermöglich somit einen weitestgehend stützenfreien Raumeindruck. Die Eckstützen dienen der weiteren Auflagerung.