Januar / Februar 2014
Hochschule RheinMain
culture v. nature
naturnahes Bauen am Rockaway Beach

Hochschule RheinMain
Diplom
2013-07-10
Prof. Holger Kleine
Wohnbauten
AutoCAD, SketchUp, Photoshop
Ziel meiner Arbeit den Konflikt aufzuzeigen zwischen der Erhaltung des Ökosystems, das uns die Rahmenbedingungen zur Existenz stellt und deren Zerstörung zur Erhaltung und Erweiterung unserer Gesellschaft.
Die Schlüsselworte zur Lösung des Konflikts heißen „Intelligenz“ und „Effizienz“-wenn wir intelligent genug sind effizienter zu werden, können wir beides haben - kulturellen Fortschritt und den natürlichen Schutzmantel, der es uns auf der Erde nicht ungemütlich werden lässt. Für die Architektur heißt das – natürliche Ressourcen effizient zu nutzen und ein intelligentes an den Standort angepasstes Gebäude zu gestalten.
Diese Grundsätze habe ich am Bsp. eines Künstlerzentrums am von Hurricane „Sandy“ zerstörten Rockaway Beach, NYC umgesetzt.
Das Gebäude ist der Versuch einer standhaften Architektur, welche der Natur wieder Raum gibt den Menschen als Schutz zu dienen und die Peninsula Rockaway am Leben erhält.
Viele der Künstler aus Manhattan ziehen sich temporär in diese Region zurück, um ungestört Arbeiten fertigzustellen. Um den Austausch zwischen verschiedenen Künsten und Künstlern zu fördern, beherbergt mein Gebäude jeweils drei Bewohner zur gleichen Zeit und bietet ihnen ein optimales Arbeitsumfeld mit funktionalem Arbeitsplatz.
Die Außenhülle besitzt weder horizontale noch vertikale Flächen, um die Windlasten möglichst gering zu halten. Durch diese besondere Form ist das Gebäude zudem außergewöhnlich stabil. Die Fensterflächen und Öffnungen besitzen jeweils einen Schutz- Rollladen, der die Angriffsfläche für den Wind noch weiter reduzieren und das Glas vor umherfliegenden Trümmerteilen schützen soll. Zudem steht im Zentrum des Gebäudes ein fensterloser Schutzraum zur Verfügung.
Schutz vor Fluten bietet eine Kombination aus Naturschutz und Eigennutzen. Die Wohnräume ruhen erhöht auf Betonfundamenten, die sowohl die Regenwasser-Versickerung begünstigen, als auch Platz für natürliche Dünenlandschaft und Tiere schaffen.
Städtebaulich fungiert das Gebäude als Scharnier zwischen zwei Strandabschnitten und zeigt die vier Himmelsrichtungen an.
Die Konstruktion besteht landestypisch aus Holz mit einer Dämmung aus natürlichem Seegras. Die Fassade aus Lärchenholz trägt ein Kleid aus Algenreaktoren, die eine unabhängige Strom- und Wärmeversorgung sicherstellen. Die verwendeten Materialen sind durchweg recyclebar folgen möglichst dem „cradle to cradle“- Prinzip.
In der Innenarchitektur soll der Konflikt zwischen den natürlichen Rahmen und die kulturelle Umnutzung der Ressourcen deutlich werden. Die orthogonalen, in Grautönen gehaltenen, Innenausbauten (kulturelle Nutzung) stehen im starken Kontrast zu der eher kristallinen Außenhülle (natürlicher Rahmen). Die Ausbauten finden an den Außenwänden ihre Grenzen und erzeugen den Eindruck eines Konflikts, schaffen aber auch erst die Möglichkeit der komfortablen Raumnutzung.