2, 2006
Leibniz Universität Hannover
Crosspoint Kabatas "Raum der Möglichkeiten" / Istanbul Türkei

Leibniz Universität Hannover
Februar 2006
Institut für Entwerfen und Städtebau, Prof. Klaus Trojan; Mimar Sinan Fine Arts University, City and Regional Planning Department, Prof. Aykut Karaman
Städtebau
Wir waren Teilnehmer des Seminars Megapolis Istanbul im Sommersemester 2005 am Institut für Entwerfen und Städtebau bei Herrn Prof. Trojan mit anschließender Exkursion in die Metropole und städtebaulichem Ideen-Workshop an der Mimar-Sinan Universität unter Leitung von Herrn Prof. Karaman (Zweitprüfer Diplomarbeit). Das Thema "Crosspoint Kabatas" haben wir im Rahmen der Diplombearbeitung vertieft und in Varianten neu konzipiert. Die Arbeit beschreibt Maßstäbe von 1:100.000 (Region) bis 1:250. Wir sind über Arbeits- und Stadtbaumodelle in das Thema eingestiegen und haben die Arbeit am Architekturmodell zum zentralen Entscheidungsmittel für den Endentwurf gemacht. Wir haben unsere Arbeit mit AutoCAD gezeichnet und mit Photoshop Modellfotografien perspektivisch aufbereitet(Collagen).
Die Megastadt Istanbul liegt im nordwestlichen Territorium der Türkei und dehnt sich über die zwei Kontinente Europa und Asien aus. Sie liegt an der Nahtstelle zwischen europäischer und arabischer Kultur. Geographisch ist die Stadt durch den Bosporus, der Meerenge zwischen Schwarzem– und Marmarameer, geteilt.
Die infrastrukturelle Vernetzung, der durch Wasserstraßen geteilten Stadt, wird durch Brücken- und Bootsverbindungen gewährleistet. Benachbarte Flächen der Fähranleger sind städtebaulich weitgehend unentwickelt, jedoch bieten diese Uferzonen bedeutende Potentiale zur Ausbildung wichtiger öffentlicher Begegnungsräume innerhalb des Stadtsystems.
Im Rahmen dieser freien Diplomarbeit beschäftitgen wir uns mit dem europäischen Uferbereich des Bosporus von Eminönü bis Ortaköy, einem grünen Stadtkorridor, der durch besondere kulturelle Stadtbausteine wie Moscheen, Museen, Paläste und historische Denkmäler rhythmisiert wird. Das Planungsgebiet „Crosspoint-Kabatas“ besetzt mit Fähranlegefunktion und neuer U-Bahnverbindung nach Taksim einen zentralen Potentialraum in der linearen grünen Verbindungsachse von der Altstadt bis Ortaköy, einem mediterranen Stadtquartier am Fuße der ersten Bosporusbrücke. „Crosspoint-Kabatas - Raum der Möglichkeiten“ bildet aufgrund der Überlagerung verschiedener Stadtlayer (Freiraum, Verkehr und Kultur) einen synergetisch aktivierten, öffentlichen Projektierungsraum mit besonderer Bindungsfunktion zum zentralen Stadtplatz Taksim. Der Planungsentwurf sieht funktional eine Berücksichtigung sowohl der infrastrukturellen- wie auch der kulturellen Erfordernisse vor. Abgelöst von der 0-Ebene zur Betonung der Freiraumfunktion des Orts werden Nutzungen für Stadtloggia, Stadtgalerie, Auditorium, Terrassen und Stadtlounge als funktionsoffene Versammlungsräume übereinander gelegt.
Die skulptural aufzeigende Gebäudeform soll mit ihrer technisch konstruktiven Ausprägung imposant den Stadtraum stärken und seeseits als ein starkes Merkzeichen in der Ufersilhouette des Bosporus wirken.