Juni / Juli 2010
Technische Universität Darmstadt
Creative City
"Offene Beziehungen"

Technische Universität Darmstadt
13.2.2009
Prof. M. Hegger
Kulturbauten
Ideenentwicklung: Berge von Styrodurmodellen, Literatur, Skizzen und jede Menge Fotos... Enstehungsprozess: noch viel mehr Skizzen, weitere Modelle sowie erste Varianten in Sketchup & ArchiCad Ausarbeitung & Layout: ArchiCad, Rino, Adobe CS3 Photoshop/Illustrator/Indesign, Modellbau
Aufgabe der Diplomarbeit war es, 100 Jahre nach dem Bau der Künstlerkolonie auf der Darmstädter Mathildenhöhe diese Idee fortzusetzen. Hierzu sollte ein kreatives Zentrum enstehen, welches Kreative der unterschiedlichsten Sparten vereint und ihnen Raum und die Möglichkeit der gegenseitigen Inspiration bietet. Das Raumprogramm sieht individuelle Arbeitsplätze, öffentliche Werkstätten, Informations- und Ausstellungsbereiche sowie Wohnungen vor.
Grundlage meines Entwurfs ist der Prozess des kreativen Arbeitens, der sich aus verschiedenen Phasen zusammensetzt:
Die Phase des Inputs, in der man in Bibliothek, Mediathek, der Materialsammlung oder auch einer Ausstellung Informationen und Ideen sammelt.
Dann der individuelle Rückzug, die Phase in der man an seinen Ideen arbeitet.
Und der Output in Form vom Experimentier- und Produktionsstätten.
Gerade in einer von Medien geprägten Gesellschaft setzt meine Idee von Creative City auf ein zwischenmenschliches Netzwerk. So liegen die Räumlichkeiten für die verschiedenen Arbeitsphasen zwar so dicht beieinander, dass der Arbeitsprozess funktioniert, aber man noch Wege hat um sich zu begegnen und sich auszutauschen...
Die Büros und Ateliers haben flexible Grundrisse und können ausserdem variabel je nach Bedürfnissen eingeteilt werden, dies lässt Veränderungen zu und unterstützt das interdisziplinäre Arbeiten.
Informations- und Produktionsstätten stehen nicht nur den Künstlern und Kreativen vor Ort, sondern auch den Studenten der Hochschule sowie der Öffentlichkeit zur Verfügung. Durch Niveauunterschiede werden unterschiedliche Plätze definiert, die alle barrierefrei zugänglich sind.
Der erste und öffentlichste Platz wird gefasst durch das representative Bibliotheksgebäude, den Bestand der Hochschule, die Werkstätten sowie das Café. Einen weiteren Platz erreicht man bewusst um dort zu arbeiten oder auch als Gast über eine Freitreppe, hier sind die Adressen der Kreativen zu finden. In den unteren Geschossen befinden sich die Ateliers und darüber die Büroeinheiten.
Auf einem weiterem Niveau - noch einmal zwei Meter tiefer - befindet sich der Wohnriegel, dieser Bereich ist somit noch privater.
Die Fassadengestaltung leitet sich von dem Bedürfnis nach gut belichteten Arbeitsbereichen sowie von dem Energiekonzept ab. So entsteht in der Bibliothek eine Art Setzkasten mit Einzelarbeitsplätzen und die nach Süden ausgerichteten Fassaden der Ateliergebäude werden von PCM-Platten geprägt, die als transluzenter latenter Wärmespeicher dienen und je nach Sonneneinstrahlung ihr Aussehen verändern.
Creative City verkörpert somit die Idee vom gemeinsamen Wohnen und Arbeiten, die diesen Ort schon historisch geprägt hat, und kombiniert sie mit zukunftsweisenden Technologien und einer dadurch entstehenden Nachhaltigkeit.