Januar / Februar 2012
Brandenburgische Technische Universität Cottbus
Chemnitz
Stadt am Fluss

Brandenburgische Technische Universität Cottbus
13.09.2011
Lehrstuhl für Städtebau und Entwerfen / Prof. Heinz Nagler
Städtebau
Vectorworks, Rhinoceros, Maxwell 3D, Adobe Illustrator, Adobe InDesign. Adobe Photoshop
Ort
Der Chemnitzer Stadtteil "Am Schloßteich" liegt nordöstlich der Altstadt und weist durch die Zerstörungen im 2.Weltkrieg und die Transformation des Stadtraumes durch die Nachkriegsmoderne eine sehr heterogene Bebauungsstruktur auf. Der Fluss Chemnitz ist im Stadtraum kaum präsent. Die Freiraumqualitäten des Schloßteiches sind derzeit ungenutzt. Zudem ist das benachbarte Quartier "Am Brühl" eines der größten Problemgebiete in Chemnitz.
Entwurf
Als Schwerpunkt unseres Entwurfes gilt der Bereich zwischen Schloßteich und Fluss. Ziel unseres städtebaulichen Entwurfes ist es, ein Konzept für einen zukunftsfähigen Stadtteil mit Wohn-, Arbeits- und öffentlichen Nutzungen zu entwickeln.
Die Einbeziehung der Chemnitz, die Identifizierung und Integration bedeutender Bestandsbauten, die Entwicklung angemessener Typologien, eine hochwertige Gestaltung der öffentlichen Räume sowie die Berücksichtigung der Geschichte des Ortes waren die besonderen Herausforderungen der Planung. In der Entwurfsarbeit wurde ausgehend von den realen Planungsbedingungen prozessorientiert eine neue und reparierende städtebauliche Grundstruktur erarbeitet.
Verbindung durch Freiräume
Die Freiraumgestaltung im Planungsgebiet haben wir in unserer Bachelorarbeit vertiefend ausgearbeitet. Zusätzlich zu der Ausarbeitung eines Freiraumkonzeptes wurden zwei Detailbereiche konkretisiert. Zudem wurden wichtige freiraumtypologische Grundelemente zur Gestaltung des öffentlichen Raumes entwickelt, sowie die konkrete Bepflanzung festgelegt und platziert.
Am östlichen Rand zwischen Brühl und dem Projektgebiet wurden neue Vernetzungen über den Uferpark geschaffen.
Identität durch Sonderpunkte
Im gesamten Quartier finden sich verschiedene Sondernutzungen wie das Haus der Architektur, das Jugend- und Kulturzentrum in der alten Haase-Fabrik, die Forschungs- und Universitätseinrichtungen an der Georgstraße, sowie die dort neu entstehende Sporthalle. Im Zusammenspiel mit den geplanten gewerblichen Nutzungen und dem neu geschaffenen Wohnangebot ergibt sich ein hoher Grad an Nutzungsmischung. Dieser trägt entscheidend zur Belebung des Viertels bei. Außerdem wird die Außenwahrnehmung erhöht und damit die Verknüpfung mit den umliegenden Quartieren, aber auch die Einbindung in die Gesamtstadt gefördert.
Zentrumsnähe durch Anknüpfung
Nicht nur in den bestehenden und durch Neubau geschlossenen Gründerzeitblocks soll Gewerbe im Erdgeschoss angesiedelt sein. Auch in den neu entstehenden Blöcken mit integrierten Stadthäusern sollen die Eckgebäude auf Erdgeschossebene gewerblich genutzt werden. Damit werden die Wohnquartiere zum einen belebt, Aufenthaltsqualität geschaffen
und die Nahversorgung gesichert. Zum anderen wird so Raum geschaffen für Selbstständige und Existenzgründer.
Durch eine kleinteilige Nutzungsmischung wird das Prinzip der kurzen Wege unterstützt. Damit orientiert sich das Quartier seiner Lage entsprechend an der Innenstadt.