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Januar / Februar 2012

Brandenburgische Technische Universität Cottbus

Centro Sientifico Piemonte

Wissenschaftszentrum Piemont

von Christian Schreiber

Hochschule:

Brandenburgische Technische Universität Cottbus

Präsentation:

16.10.2011

Lehrstuhl:

Prof. Dr. h.c. Jörg Kühn; Lehrstuhl Entwerfen, Gebäudekunde & Raumgestaltung

Rubrik:

Bildungsbauten

Software:

ArchiCAD 12 Rhinoceros 4 Maxwell 2 Adobe Photoshop Adobe Illustrator

Dass Geduld und Ruhe "der Entfaltung und dem Wachstum zuverlässige Freunde" sind, ist keine  neue Erkenntnis. So wurden schon früher Strukturen geschaffen, um dem Denken die nötigen Freiräume zu geben. Klöster waren sichtbare bauliche Zentren von Bildung und Wissen. Hier konnte ein Leben in Ruhe und Einkehr mit sich selbst und gänzlich auf das Studium gerichtet, geführt werden. So ist es nicht verwunderlich, dass es in unserer heutigen beschleunigten, unermüdlich schaffenden Zeit, immer häufiger zu der Forderung nach "ruhiger Konzentration und produktiver Entfaltung" kommt.
Vor dem Hintergrund rasanter, globaler Entwicklungen und der daraus resultierenden Forderung nach eben diesen Freiräumen und Ruhe, soll hier ein Ort entstehen, an dem sich zum einen Wissenschaftler gezielt zurückziehen können, um ihren Forschungen konzentriert nachzugehen und zum anderen Wissenschaftler produktiv austauschen können. Dort können und sollen sie sich im Einklang mit der Natur und mit sich selbst in einem minimalistischen Lebensstil - den die Architektur hier auch schon vorgibt - ihrer Arbeit widmen. Üppige Natur, ein kontemplativer Lebensstil sowie ein umfangreicher Fundus an Literatur soll die geistige Produktivität nachhaltig unterstützen. Im Mittelpunkt des Entwurfs steht das ehemalige Ferienlager des Elektrokonzerns Edison Volta. Auf drei Plateaus, über eine Höhe von ca. 60 bis ca. 120 m oberhalb des Lago Maggiore erstrecken sich die Reste des Feriendomizils. Auf dem Gelände befanden sich Gebäude zur Beherbergung,  ein reizvolles Mensagebäude mit wunderschöner Gartenterrasse und ein Zentralgebäude mit großen Versammlungsräumen. Direkt im Anschluss befand sich noch ein Schwimmbad. Dieses Gelände soll nun in meheren Etappen zu einem Wissenschaftscampus umgestaltet werden.
Dieser Ort, dieses Wissenschaftszentrum soll sich architektonisch an ein Kloster anlehnen, dieses aber nicht ohne weiteres kopieren. Wesentliche bauliche Vorzüge - wie die klosterähnliche Innenhofanlage oder der umlaufende Kreuzgang - sollen den Neubau als ein "Zentrum von Bildung und Wissen" unterstreichen. Auf dem untersten der drei Plateaus, auf dem Gelände der alten Schwimmbäder, soll sich der Entwurf in die vorhandene Struktur einfügen. Hier ist es möglich, sich vis á vis zu einem bestehenden Altbau des Ensembles, dem alten Badehaus, zu platzieren. Die Erschließung des Forschungszentrums für Gäste erfolgt fußläufig. Dadurch kann die Entfernung und das Entrücken aus der normalen Welt besser erlebt werden. Es soll als erster Schritt zur Umstellung auf das Leben im Forschungszentrum verstanden werden. Der Fußweg führt direkt auf den neuen Vorplatz. Dieser Ort dient als erster Verteiler für das neue Wissenschaftszentrum. Der Altbau soll im äußeren Erscheinungsbild erhalten bleiben, jedoch müssen einige bauliche Veränderungen vorgenommen werden. Gegenüber des Altbaus befindet sich das neue Wissenschaftszentrum mit Bibliothek, Archiv, Konferenzräumen, Restaurant und Verwaltung.