Platz 18
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Mai / Juni 2016

Universität Stuttgart

Central Elements of a Metropolis

Thoughts on Warsaw

von Philipp Burst, Paul Schleith

Hochschule:

Universität Stuttgart

Abschluss:

Diplom

Präsentation:

21.05.2015

Lehrstuhl:

IRGE / Prof. Markus Allmann

Rubrik:

Städtebau

Software:

Vectorworks, Rhino

In unserer Diplomarbeit beschäftigten wir uns mit der Neustrukturierung des Plac Defilad im Zentrum Warschaus. Der bestehende innerstädtische Freiraum formiert sich um den Kulturpalast, welcher 1955 als Geschenk Stalins an Polen erbaut wurde. Wir diskutieren die Frage, wie sich ein neuentstehendes metropolitanes Quartier gestaltet und wie mit einem bestehenden Gebäude dieser Bedeutung und Dimension umgegangen werden kann.

Konzeptionell wird der Platz von uns mit einer Masse besetzt. Diese bildet eine Stadt in der Stadt. Sie ist ein Ausschnitt Warschaus und reproduziert so auf der Mikroebene den Organismus der Stadt. Vorzufinden sind drei grundlegende Nutzungsebenen des Plac Defilad - Bewegungsraum, Kulturraum und Raum geschichtlicher Symbolik. Diese Teilebenen werden in einer dichten, städtischen Konfiguration aufgenommen und herausgearbeitet.

Die Masse folgt als weiterentwickelte Struktur der Ratio und wird unter der Prämisse entwickelt, eine hohe Dichte zu schaffen, gleichwertige Belichtungssituationen zu ermöglichen und klare Verhältnisse zwischen privatem und öffentlichem Raum zu produzieren. Die Struktur greift auf die gerasterte Blockstadt zurück. Durch Sie entwickelt sich die Qualität eines gefassten Stadtraums, der in seinen klaren Abstufungen unterschiedliche Grade von Öffentlichkeit produziert. Die Masse baut Bezüge zur baulichen Struktur ihrer Umgebung auf und wird an bestimmten Stellen aufgelöst um somit die Nutzung des Plac Defilad auf räumlicher Ebene zu manifestieren.

Der Kulturpalast wird durch die entstehende Struktur überlagert und so neu kontextualisiert. Neue Perspektiven und Lesarten werden herausgebildet, Verbindungen präzisiert. Identitätsstiftende Räume entstehen, welche Orientierungspunkte innerhalb der Masse darstellen und darüber hinaus ein gemeinschaftliches Surplus produzieren.

Der Transformationsprozess beginnt mit dem Einschreiben der Orte der Gemeinschaft in die bestehende städtische Konfiguration. Dieser Eingriff reicht von einer Veränderung der Oberflächen des Platzes, über temporäre Gebilde die der Definition von Orten dienen, bis zur baulichen Erweiterungen des städtischen Kulturraums. Der weitere Transformationsprozess ist zeitlich nicht definiert und wird durch die herrschenden, marktwirtschaftlichen Bedingungen gestaltet. Die Festlegung der einzelnen Baulinie fungiert hierbei als ein Werkzeug, welches einer schrittweisen Bebauung des Gebiets, sowie eine klare Ablesbarkeit des öffentlichen Raums bewirkt. Ziel ist es den Platz, Zeit seiner Entwicklung, Teil der Stadt sein zu lassen. Durch die Prozesshaftigkeit wird die Wahrnehmung des Stadtraums sowie des Turmes ständig transformiert und überschrieben.