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Oktober / November 2010

Hochschule RheinMain

Campuserweiterung Hochschule RheinMain

Auftakt für die Zukunft

von Ellen Theuerkaufer

Hochschule:

Hochschule RheinMain

Präsentation:

13.07.2010

Lehrstuhl:

Prof. Norbert Moest

Rubrik:

Bildungsbauten

Software:

Recherche/Analyse, Arbeitsmodelle, Fassadenentwicklung, Ausarbeitung

Die Fachbereiche der Hochschule Wiesbaden verteilen sich im Stadtgebiet auf drei Standorte. Im Rahmen einer Umstrukturierung stellt sich die Frage, ob es zukünftig einen zentralen Hochschulstandort geben sollte. Aufgabe war es, auf dem bestehenden Gelände am Kurt-Schumacher-Ring, mit einem Neubau für den FB Architektur und Bauingenieurwesen einen Auftakt für diese zukünftige Veränderung zu bilden, der Hochschule ein Gesicht zu geben und eine für die Öffentlichkeit wahrnehmbare Visitenkarte zu schaffen. Nach eingehender Analyse des Areals und der Frage danach, was CAMPUS meint, wie Wissensvermittlung und Kreativität durch Architektur gefördert werden können und wie es möglich ist das bestehende Gelände mit nur einem Gebäudekomplex auf den Weg des  idealen Campus der Zukunft zu lenken, habe ich drei Hauptziele definiert:

- Aufweitung des Geländes Richtung Osten  - einladende Geste

- Schaffung eines zentralen Campusplatzes – Herzstück

- Solitär im Kreuzungsbereich – Außenwirkung / Eyecatcher

In erster Konsequenz bedeutet dies den Rückbau eines bestehenden Werkstattgebäudes. Weiterhin habe ich das geforderte Raumprogramm auf zwei Gebäudeeinheiten verteilt. Dies ermöglicht die Flankierung des zukünftigen Campusplatzes von zwei Seiten und löst außerdem die organisatorische Schwierigkeit, die studentischen Arbeitsräume jederzeit zugänglich zu machen. Um den Höhenunterschied von 9 m zwischen Kreuzungsbereich und bestehendem Campusgelände zu überwinden, einen Abstand zur Kreuzung zu gewinnen und den angestrebten Campusplatz als Ebene ausbilden zu können, war ein Plateau nötig. Um trotzdem eine einladende Geste zu erreichen, wurde von einem hohen Sockel abgesehen. Vielmehr war mein erklärtes Ziel durch eine fließende Bewegung auf das Platzniveau und von dort aus zu den Bestandsgebäuden zu gelangen. So habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, über eine kurze Distanz - aber in einer weichen Bewegung -  Höhe zu überwinden. Inspiriert vom Prinzip des Streckmetalls – dem Perforieren einer ebenen Fläche und Auseinanderziehen zu einer räumlichen Figur  -  habe ich das zu beplanende Gelände genau so behandelt und experimentell zwischen den einzelnen Ebenen vermittelt. Entstanden ist eine weiche Bewegung, ein Loop, der sich aus dem Gelände heraus entwickelt und im Hauptgebäude fortsetzt. Hier sind alle Funktionen der Forschung und Lehre untergebracht und spiralförmig um ein Atrium organisiert, dass alle Bereiche verbindet, vielseitige Blickbeziehungen ermöglicht und die Atmosphäre einer kreativen Denkwerkstatt spürbar macht. Eine „Visitenkarte schaffen“ bedeutet auch den Transport des Corparate Design. Deshalb habe ich großen Wert auf die Fassadengestaltung gelegt. Die Sonnenschutzelemente schaffen in der Fernwirkung durch ihre Ausrichtung täglich ein neues Fassadenbild und spielen in der Nahwirkung mit dem Logo der Hochschule RheinMain. Mit meinem Entwurf kann sich die Hochschule zukünftig selbstbewusst und modern präsentieren!