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3, 2008

Hochschule Biberach

Bordeaux 2013 - LichtLEITET

von Marius Drahtler

Hochschule:

Hochschule Biberach

Präsentation:

13.02.2008

Lehrstuhl:

Prof. Bosch, Prof. Haag, Prof Kilian

Rubrik:

Experimentelle Entwürfe

Software:

Nach der theoretischen Bearbeitung und der daraus hervorgehenden architektonischen Konzeption wurde die praktische Arbeit über Skizzen, Modelle und abschließend CAD und 3D bearbeitet. Verwandte Programme waren für den theoretischen Teil Adobe Indesign und die praktische Arbeit VectorWorks, 3dStudio Max, Adobe Photoshop und der 3D-Rundflug mit Adobe Premiere bearbeitet.

LICHT //aufgabe

Aufgabe der Masterthesis war es einen theoretischen und praktischen Teil unter dem Hauptthema Licht zu verfassen. Dabei war es jedem Studenten freigestellt eine Richtung zu definieren, welche seine Arbeit mit dem Thema Licht verknüpft. Bei dieser Arbeit wurde im theoretischen Teil analysiert in wie weit Licht Einfluss auf den Menschen und seine Re-/ Aktionen hat, u.a. vom Licht im Dunkel angezogen zu werden, oder die Behaglichkeit durch Licht positiv wie negativ zu beeinflussen. Somit lautete die These Licht leitet und verleitet…


THESE //lichtLEITET

Und die einen sind im Dunkeln
Und die andren sind im Licht.
Doch man sieht nur die im Lichte
Die im Dunkeln sieht man nicht.
(Brecht B.; Die Moritat von Mackie Messer; Dreigroschenoper; 1930)

Ur-Instinkte leiten alle Lebewesen - vom Einzeller bis zum Menschen - zum Licht. In der Architektur beeinflusst der gestalterische Einsatz von Licht Wahrnehmung und Empfindung maßgeblich.

Licht als immaterieller Baustoff dynamisiert Orte. Unterschiedliche Lichtzonen schaffen Räume, die nicht statisch verharren, sondern wechselnde Szenarien entfalten. Dadurch werden Aufmerksamkeit und Interesse geweckt, Wünsche und Aktionen generiert (AIDA, Erkunden, Entdecken, Verweilen, Geniessen, Kommunitieren ...).

Durch Licht werden Orte scheinbar transformiert. Vernachlässigtes, alltäglich kaum Wahrgenommenes erlangt neue Attraktivität.

Die veränderte Inszenierung eines Areals lockt Passanten, Bewohner, Nutzer an. Die unerwartete Ästhetik, geschaffen durch Licht, überrascht, erfreut, [ver]leitet zur Interaktion.

lichtLEITET an, ein, über, um und hin.


ORT ZEIT NUTZUNG //bordeaux 2013

Kulturhauptstadt 2013 – Was benötigt eine Kulturhauptstadt mehr, als einen unverwechselbaren Ort, der für alle Besucher als zentrale Startplattform zur Erkundung eben dieser Kulturhauptstadt dient. Einen Ort, an dem komprimiert Informationen zur Geschichte, Kultur, Gegenwart und Zukunft präsentiert werden. Einen Ort der Information, der Motivation, der Dynamik, der Kommunikation und auch der Ruhe - einen intellektuellen und interkulturellen Treffpunkt. Diesen, auf europäischer Ebene hoch beachteten Event als Anlass zu nehmen, das unattraktive Erbe der Vergangenheit in einen verlockenden Ort der Zukunft zu transformieren, wäre attraktiv.


STADT QUARTIER BUNKER //städtisches umfeld und verknüpfung

Die zur Zeit sehr heterogene Städtische Struktur im Umfeld des ehem. U-Bootbunkers wird neu geordnet und einer neuen Nutzung zugeführt. Die leer stehenden Industriebauten weichen einer kleinteiligeren homogenen Wohn- und Geschäftsbaustruktur, die der wachsenden Stadt Bordeaux qualitativ hochwertige Erweiterungsfläche schafft (zentrumsnah, nahe der Garonne und der außerstädtischen Naherholungsgebiete). Als neues Zentrum des Quartiers dient der ehem. U-Bootbunker als Treffpunkt und Vernetzung zu dem südlich gelegenen Zentrum.


LICHT //einsatz und effekt

Durch den gezielten Einsatz von Licht und weiterer architektonischer Mittel (Umbauten und Einbauten) wird der massiv und Abschreckend wirkende ehem. U-Bootbunker (Abmessungen ca. 245x165m) zu einem Ort des Treffens und der Kommunikation transformiert. Zu den Umbauten des bestehenden Bunkers zählen um 90° gedrehte Stege welche mit der bestehenden Wegen eine netzförmige Erschließung ermöglichen. Dieses Erschließungsnetz wird um Orte erweitert, dies sind in der Deckenstruktur eingeschnittene Bereiche, welche die natürliche Belichtung und Zonen des Verweilens (Gärten, Ausstellungsbereiche etc.) schaffen. Diese Zonen wirken wie strahlende und anziehende LICHTINSELN. Wege und Einschnitte werden durch drei Türme und weitere kleinere „Einbauten“ ergänzt, diese übernehmen Funktionen wie Ausstellungsbereiche, Bars, Clubs und weitere Nutzungen (die auch nach dem Jahr der Kulturhauptstadt 2013 bestand haben sollen). Diese Einbauten sind aus „filigranen“ Materialien wie z.B. Glas, Gaze, Stahl konzipiert und stehen somit konträr zu der starren monolithischen Bauweise des Bunkers und ermöglichen den Einsatz des Lichts von Innen und Außen um Räume zu schaffen und zu verändern.

© Marius Drahtler 2008