September / Oktober 2011
Universität Stuttgart
Bildungscampus am Hauptbahnhof, Wien
Ein interdisziplinäres Campusmodell

Universität Stuttgart
06.05.2011
IRGE / Prof. M. Allmann & IGMA / Prof. G. de Bruyn
Bildungsbauten
Arbeitsmodelle Vectorworks SketchUp Photoshop Illustrator
Mitten in der 1,7 Millionen Einwohner zählenden österreichischen Hauptstadt entsteht durch die Konzentration der beiden bestehenden Kopfbahnhöfen, und der damit verbundenen Entfernung alter Gleisanlagen sowie des Güterbahnhofs im 10. Bezirk ein neuer Stadtteil auf 59 Hektar mit etwa 5.000 Wohnungen, Bürogebäuden mit rund 20.000 Arbeitsplätzen und ein 8 ha großer Park. Etwa 33.000 Menschen sollen dort wohnen oder arbeiten. Das Herzstück des neuen Quartiers wird eine von Norden nach Süden sich erstreckende Parklandschaft sein. Das Grundstück für den neuen Bildungscampus liegt mittig am neuen Park.
Der neue Campus ist eine Bildungseinrichtung, die Kindergarten-, Schul- und Freizeitpädagogik an einem Standort umfasst. Durch die Vernetzung der Bildungsinstitutionen werden Synergien ermöglicht und eine ganzheitliche Bildungskontinuität gewährleistet. Die Kooperation zielt auf die optimale Nutzung aller Ressourcen ab: In der offenen Bildungsarbeit stehen Räume und Bereiche des Gebäudes allen zur Verfügung. Gemeinsame Projekte ermöglichen es, miteinander und voneinander zu lernen.
Mit dem Pilotprojekt der multifunktionalen Einrichtung am Hauptbahnhof wird erstmals eine Hauptschule in die Bildungseinrichtung integriert und ein Campus für Null- bis 14-Jährige geplant. Der Bildungscampus Hauptbahnhof Wien umfasst somit einen elf-gruppigen Kindergarten, eine 16-klassige Ganztagsvolksschule, eine 16-klassige Ganztagshauptschule und eine Dreifachturnhalle.
Der Entwurf für den Bildungscampus formuliert einen eigenständigen, mit dem Umfeld verflochtenen Baustein für das neue Stadtquartier. Der zweigeschossige Neubau folgt den städtebaulichen Vorgaben des Masterplans. Die Formgebung des Baukörpers erfolgt subtraktiv: Eingangsbereiche und Freibereiche werden aus der städtebaulichen Figur herausgeschnitten. Der Klarheit des bis an die Grundstücksgrenzen reichenden Baukörpers steht das gestaltende Spiel verschieden großer Höfe und Atrien gegenüber.