1, 2007
Karlsruhe Institut für Technologie
Bibliothek der „verbrannten Bücher“

Karlsruhe Institut für Technologie
Juli 2007
Lehrstuhl für Grundlagen der Gestaltung, Prof. Alban Janson
Kulturbauten
Die Entwicklung der skulpturalen Form welche sich im städtischen Raum präsentiert, entstand anhand zahlreicher Modelle im Maßstab 1:200. Die innere Raumabfolge entstand parallel an Modellen im Maßstab 1:100 und 1:50. Die Pläne sind CAD-Pläne welche anschließend mit Illustrator grafisch nachbearbeitet wurden. Die Visualisierungen entstanden ausschließlich anhand von Modellbildern.
Präsenzbibliothek und Forschungsarchiv in München
Am 10. Mai 1933 verbrannten deutsche Akademiker und Nazis in über 50 deutschen Städten die Bücher der besten deutschen Autoren.
Bis heute ist ein großer Teil der damals vernichteten Bücher aus den Köpfen verschwunden.
Die Sammlung soll in einer Präsenzbibliothek der Öffentlichkeit zugänglich und für Forschungen verfügbar gemacht werden. Diese Einrichtung soll nicht nur die praktische Funktion einer Bücherei übernehmen, sondern zugleich anschaulich und authentisch die Bedeutung der verfolgten deutschen Geisteselite und zugleich die zerstörerische NS- Kulturpolitik dokumentieren.
Neben der Dokumentation und der Forschung sollen auch Räume für Vorträge, Lesungen und Austellungen vorgesehen werden.
Das Grundstück liegt unmittelbar am Altstadtring, südwestlich des Stadtzentrums München. Es liegt in Sichtweite des sich im Bau befindlichen neuen Jüdischen Zentrum am Jakobsplatz.
Die Gegend gehört zum Gärtnerplatzviertel, Viktualienmarkt und Schranenhalle sind ebenfalls in nächster Nähe. Zum Marienplatz und Rathaus sind es fünf Minuten zu Fuß.
Das als Bauplatz vorgesehne Grundstück ist ein schmaler Geländestreifen von ca. fünf Meter Breite und ca. 55 Meter Länge, der als Restgrundstück bei einem Starßendurchbruch als Verlängerung der Corneliusstraße sowie einer späteren Verbreiterung dieser Straße am Anfang des 20. Jahrhunderts übrig geblieben und seither auch nicht wieder bebaut wurde.
Vermutlich gilt es als unbebaubar.
Entstanden ist ein komplexes Raumgefüge, welches auf engstem Raum zum einen den funktionalen und städtebaulichen Anforderungen gerecht wird und zum anderen die passende Stimmung für ein schwieriges Thema vermittelt.
Die Besonderheit einer von der Baumasse her recht kleinen Diplomarbeit lag in der Beschaffenheit des Grundstücks und in dem Detailierungsgrad der Ausarbeitung. Der Abgabemaßstab betrug 1:50 und die Detaillierung ging weiter bis 1:10 und der 1:1 Bemusterung.