Platz 6
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Januar / Februar 2014

Universität Stuttgart

Aurora Borealis

Arctic Observatory in Rovaniemi, Finland

von Magdalena Wojcik

Hochschule:

Universität Stuttgart

Abschluss:

Diplom

Präsentation:

24.10.2012

Lehrstuhl:

IRGE - Prof. Allmann

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

Vector Works, Photoshop

Nordlichter gehören zu den beeindruckendsten Phänomenen der Welt. Seit vielen Generationen ist die Menschheit von ihnen fasziniert.
Durch Sonnenwinde ausgelöst, färbt sich der Himmel in den verschiedensten Farben. Von grün über gelb bis hin zu blau, rot oder violett. Geladene Teilchen werden dabei von der Sonne in das Erdmagnetfeld geschleudert. Beim Eintreten in die Atmosphäre färben sie sich in den unterschiedlichsten Farben.

Rovaniemi, die Hauptstadt Lapplands, der nördlichsten Provinz Finnlands, liegt am nördlichen Polarkreis. Hier soll zur Beobachtung von Polarlichtern ein Observatorium entstehen.
Die Stadt liegt am Zusammenfluss der Flüsse Ounasjoki und Kemijoki, dem längsten Fluss Finnlands. Neben ihrer Aufgabe als Handelsmittepunkt in Nordfinnland, ist Rovaniemi ein Tourismusmagnet für die Region.

Die klimatischen Bedingungen in diesen Breiten sind besondere. Zum einen herrschen im Winter Temperaturen von bis zu -30° C, während an Sommertagen mildere Temperaturen erreicht werden. An etwa 180 Tagen im Jahr schneit es in Rovaniemi. Und durch die Mitternachtssonne kann ein „Sommertag“ sogar bis zu 2 Monate lang werden.
Polarlichter sind in dieser Region in fast 200 Nächten zu sehen.

Aufgabe war es, einen Ort zu schaffen, an dem sich nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische über das Naturspektakel Aurora Borealis und seine Entstehung informieren können. Ein Ort, an dem man das Polarlicht erleben kann.
Neben einem Observatorium und Planetarium, sollen ein kleines Hotel, ein unabhängig funktionierendes Restaurant und ein Saunabereich entstehen.

Der designierte Standort erhebt sich gegenüber des Stadtkerns von Rovaniemi in einem bewaldeten Naherholungsgebiet namens Ounasvaara. Diese Örtlichkeit eignet sich mit seiner Hanglage und der sich dadurch ergebenden Aussicht auf die Stadt selbst, besonders gut für ein Observatorium.

Das Konzept des neuen Gebäudes verbindet zwei Hauptaspekte, die sich aus der Aufgabenstellung ergeben und verschmilzt sie zu einem neuen Motiv. Zum einen spielt es mit dem Leitthema des Observatoriums und damit dem Thema des Beobachtens bzw. des Blickes (lat. ‘observare‘ für beobachten).
Zum anderen geht es auf die Hanglage des Grundstückes ein.

Die Verbindung beider Aspekte entsteht durch die Wahl des Baukörpers. Ein Riegel setzt am Hang auf und stößt auf einem Stützenwald liegend horizontal in Richtung der Flussgabelung aus dem Wald heraus. Es entsteht eine Situation, in der der Besucher, während er sich horizontal im Riegel nach vorne bewegt, sich gleichzeitig im Vergleich zu Boden und Wald in die Höhe bewegt.
Damit verändert er durch eine horizontale Bewegung seinen Standpunkt in der Höhe und nimmt unterschiedliche Blickwinkel und Beobachtungspunkte ein. Befindet man sich am Anfang des Riegels noch auf Höhe des Waldbodens und der Stämme, durchschreitet man danach die Baumkronen, um am Ende mit einem Blick über Wald, Stadt ,Fluss und durch die Observatorien auch in den Himmel, belohnt zu werden.