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November / Dezember 2012

Fachhochschule Lübeck

Aufbau

Restaurant auf einem Hochbunker für Port of Kiel

von Lei Zhu

Hochschule:

Fachhochschule Lübeck

Präsentation:

12.07.2012

Lehrstuhl:

Prof. Dipl.-Ing. Andreas Scheuring

Rubrik:

Freizeit- und Sportbauten

Software:

SketchUP: Skizzen der Ideen Allplan: Planung AutoCAD 3D: Stützen Cinema 4D: Rendern Photoshop: Bilderbearbeitung InDesign CS5: Layoutbearbeitung

In Kiel am Ostufer-Hafen möchte PORT OF KIEL ein Restaurant für  Kreuzfahrtgäste auf dem Dach eines Bunkers bauen: Man will von der herrlichen Aussicht über den gesamten Kieler Hafen profitieren.

Bunker als düstere Hinterlassenschaften des „Dritten Reichs“ finden in den letzten Jahren vermehrt Aufmerksamkeit. Lange Zeit blieb der Bunker ein Fremdkörper zwischen dem Hafen und der Fachhochschule, mit der Konversion zu einem Restaurant bekommt der Bunker eine gute Chance, sich in die Umgebung neu zu integrieren.

Die Wichtigste Aufgabe des Entwurfs war es, in der vorgegebenen Hafenumgebung einen neuen architektonisch anspruchsvollen Baukörper für eine neue Nutzung zu schaffen, ihn mit dem bestehenden Gebäude in Beziehung zu setzen, dabei aber dessen ursprünglichen Charakter mit seinen geschichtlich vorgegebenen Merkmalen zu erhalten. Die Geschichte soll dabei aber weder übertüncht noch überbewertet werden.

Zeit und Natur sind kreative Künstler. So entstand die Idee, den Bunker wie einen Baum aufzubauen: Unten ist der starke Stamm, oben wächst das Neue. Baum bedeutet auch gleichzeitig Frieden, den man heute überall zum Ausdruck bringen soll – auch in der Architektur. Der Entwurf erzeugt ein starkes Bild mit einer klaren Formulierung. Er will sich präsentieren, will Bedeutung schaffen, dennoch durch viel Natur wirkt er sehr dezent. Sogar der Bunker verliert seine Brutalität und wirkt einladend und freundlich.

Im Gegensatz zum Körper des Bunkers, der nur als Tragwerk zu funktionieren braucht, muss das Restaurant hoch funktional und effektiv sein, und allen Anforderungen gewachsen. Die Funktionalität bestimmt die Form, so wie die Natur letztendlich entstanden ist, wo alle Anhaltspunkte zusammenspielen. Das Gesamtobjekt wirkt wie ein ruhiger Gegensatz zum Hafengelände, das von pausenloser, hocheffektiver Geschäftigkeit geprägt ist. Der ungewöhnliche Entwurf will etwas mehr bedeuten als nur die pragmatische Nutzung als Restaurant. Er wirkt wie eine grüne Insel zwischen riesigen Terminals, Containern und Kränen, und zieht die Aufmerksamkeit auf sich – und vielleicht dann auch die Gäste.