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August / September 2010

Technische Universität Darmstadt

athmosphéres

Pour L'Eglise

von Frederik Hoffmann

Hochschule:

Technische Universität Darmstadt

Präsentation:

15.02.2010

Lehrstuhl:

Entwerfen und Wohnungsbau, Prof. Günter Pfeifer

Rubrik:

Wohnbauten

Software:

Der Entwurf wurde maßgeblich durch städtebauliche Modelle aus Styrodur und Innenraummodelle aus Pappe geprägt. Die Pläne wurden mit einer Studentenversion von Archicad erstellt.

Der Entwurf sucht das Zusammenspiel mit der benachbarten Kirche. Zwei Türme, einer höher, einer niedriger als der Kirchturm, bilden ein Ensemble, das den Sakralbau aufwertet, ohne ihn durch Masse zu degradieren. Wohnturm und Kirche ziehen für einen neu entstandenen Quartiersplatz ein Spannungsfeld auf, um das sich kleine Läden und Restaurants gruppieren. Die bestehenden Blockränder werden mit Wohnzeilen geschlossen. Dadurch entstehen grüne Innenhöfe und eine Wohnstraße als Ort der Begegnung.

Gebäudestruktur
Urbanität und Dichte bieten eine Vielfalt an Lebensentwürfen auf kleinstem Raum, erfordern aber von jedem Einzelnen auch ein hohes Maß an Toleranz. Daher ist es im verdichteten Wohnungsbau, insbesondere bei Wohnhochhäusern, unabdingbar, dass sich der Einzelne mit "seinem" Quartier und "seiner" Wohnung identifiziert. So kann ein verantwortungsbewusster Umgang mit Gemeinschaftsbereichen erzielt werden. Daher waren die Maximen dieses Entwurfs zum Einen, differenzierte Freibereiche zu schaffen, die sowohl den Bewohnern dienen als auch das Quartier im allgemeinen aufwerten, zum Anderen eine Individualisierung der Wohnungseingänge zu erreichen, die dem Bewohner das Gefühl vermitteln, dass er bereits im Treppenhaus seinen eigenen Bereich betritt. Daher werden dunkle Flure und lange Erschließungsgänge vollständig vermieden. Die Geschosstreppen sind so unterteilt, dass jedes Treppenpodest genau eine Wohnung erschließt. Auf diese Weise wird durch die Ausbildung von unsichtbaren und doch wahrnehmbaren Schwellen eine Zonierung zwischen öffentlichen, gemeinschaftlichen und privaten Bereichen erzielt.

Schaltbarkeit
Die Wohnungen sind als Maisonetten ausgebildet und so angeordnet, dass sie über die Podeste der internen Treppen miteinander verschaltet werden können. Dadurch können sowohl einzelne Räume verschiedenen Wohneinheiten zugeschlagen als auch nebeneinanderliegende Wohnungen verbunden werden. Dadurch kann der Turm auf verschiedene Lebenssituationen und damit auch auf soziokulturelle Veränderungen reagieren.

Fassade
Durch diese Strukturierung des Gebäudes in verschiedene Höhenniveaus und den damit verbundenen Höhenunterschieden der Öffnungen entsteht ein Fassadenspiel, das keine Geschosse ablesbar macht und so ein monolithisches Erscheinungsbild erzeugt. Dadurch entzieht sich der Turm jeder Maßstäblichkeit. Ein Gefühl der "Stapelung" wird vermieden. Das Fenstermotiv, das sich von außen spiralförmig an der Fassade hochwindet, erzeugt in den Innenräumen ein Motiv, das an die Bildanordnung der "Petersburger Hängung" erinnert. Diese "Bilder" zeigen Ausschnitte aus der Stadtsilhouette und rahmen diese ein. In Kombination mit den zweigeschossigen Energiegärten entsteht so ein Spiel aus relativ geschlossenen Rückzugsbereichen und lichtdurchfluteten Aufenthaltsräumen mit Aussicht über die gesamte Stadt.