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November / Dezember 2016

Technische Universität Graz

Athletikstadion Brasilia

Ein Ort der Öffentlichkeit, Bildung und sportlicher Höchstleistungen

von Stefan Jos

Hochschule:

Technische Universität Graz

Abschluss:

Diplom

Präsentation:

29.04.2014

Lehrstuhl:

Institut für Architekturtechnologie | Riewe, Roger, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Architekt

Rubrik:

Freizeit- und Sportbauten

Software:

Autocad, 3D Rhino, Adobe, Maxwell Render

Programm
Der Ideenwettbewerb für ein neues Athletikstadion  für nationale und internationale Events in Brasilia, Brasilien aus dem Jahr 2013 bildet die Grundlage meiner Diplomarbeit. Das Programm sieht ein Stadion für 70 000 Besucher vor. Das Planungsareal ist klar definiert und hebt sich durch die besondere städtebauliche Positionierung hervor. Am Gelenk der beiden Hauptachsen und mit Abschlussfunktion des Sportareals, mit dem gigantischen Fußballstadion im Westen in unmittelbarer Nähe als Nachbar.

Die Kritik seitens der Bevölkerung bezüglich des teuren Stadionbaus der Fußballweltmeisterschaft 2014 und vor allem ihre Forderung „Bildung statt Stadien“ veranlasste mich, das Thema Schule aufzugreifen und als wichtigen Entwurfsaspekt einfließen zu lassen.

Idee
Bei dieser Entwurfsaufgabe war es mir wichtig, die architektonische Intervention mit ethischen wie auch moralischen Aspekten zu verbinden. Meines Erachtens nach muss ein Architekt bei öffentlichen Gebäuden dieser Größenordnung (Dimension) hinsichtlich der nachfolgenden Fragen Verantwortung übernehmen:

„Wie kann ich dem Stadion die ursprüngliche Öffentlichkeit zurückgeben?“ „Wie kann ein Stadion zwischen den Sportspektakeln uneingeschränkt genutzt werden?“ „Wie kommuniziert das Stadion mit seiner Umwelt?“ „Wie kann ich der Bevölkerung etwas zurückgeben?“

Ich entwarf ein, seinen Inhalt nicht preisgeben wollendes, Neugierde schaffendes Stadion.
Eine riesige öffentliche Überdachung spannt sich über das Grundstück und ist die Schnittstelle zwischen zwei Welten in der Welt. Das schützende Dach, das über der roten Erde Brasilias zu schweben scheint, entpuppt sich als Gebäude für die geistige Welt (Sportschule). Die Topographie, oder auch der öffentliche städtische Raum, setzt sich bis unter das Dach fort bis sie abfällt und sich zu den Tribünen und zum Sportfeld verformt. Ummantelt von der brasilianischen Erde liegt die „physische Welt“ (Arena).

Meine Faszination lässt sich am besten mit dem Zitat von „Nicolas Gomez Davila“ ausdrücken.

„Allein das Unerwartete befriedigt vollständig“