Mai / Juni 2013
Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg
Am Stollen, Ilmenau
Modernes Wohnen in der "Platte" - Umstrukturierung der Plattenbausiedlung

Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg
Bachelor
2011-07-07
Prof. Hebensperger-Hüther
Wohnbauten
Vectorworks, Photoshop, InDesign
Bei einem Besuch der Plattenbauzeilen fielen sofort die überwiegenden negativen Einflüsse u. Probleme auf. Die enge und hohe Bebauung (6geschossig, Abstand 34m) und die Hanglage von Süden nach Norden lassen kein ausreichendes Tageslicht zu. Die Folge ist eine verschattete Erdgeschosszone im Winter und dunkle, unbelichtetete Zwischenräume mit der Wirkung einer „düsteren“ Schlucht. Noch dazu sind diese unattraktiv und unbrauchbar angelegt. Eine Fahrspur, über ca. 180m aneinandergereihte Stellplätze und trostlose Grünzonen mit willkürlich gepflanzten, hohen Bäumen, welche zusätzlich für gewollte oder ungewollte Verschattung sorgen, schafft eine Abgrenzung zwischen den einzelnen Plattenbauten.
Doch großes Potenzial liegt in den grundsätzlichen Überlegungen zu Grundrisstypologien und der Vermietung an Jung und Alt. Aus der alten Plattenbautechnik, welche größtenteils in der heutigen Gesellschaft negativ dargestellt wird, sollte ein neues, modernes Wohnen mit attraktiven Freibereichen und einer großen Mietervielfalt entstehen.
Die Idee der Plattform entstand aus der Überlegung heraus, den kostenintensiven und arbeitsaufwendigen Rückbau einzusparen und den Hang auszunutzen, um ihn aufzufüllen. Vorteil ist eine barrierefreie Ebene und geringere Gebäudehöhen, welche eine ausreichende Sonneneinstrahlung zulassen. Um die Wirtschaftlichkeit zu steigern wird in die Plattform eine Tiefgarage gebaut, welche die Stellflächen von der Oberfläche verschwinden lässt.
Somit wird das Areal in zwei Wohnquartiere aufgeteilt, jeweils 3 Zeilen gemeinsam auf einer Plattform. Der mittige Plattenbau wird bis auf einzelne Abschnitte entfernt um eine neue Parklandschaft zu schaffen. Diese dient als Verbindung zwischen beiden Wohnquartieren. Sie soll zum gemeinschaftlichen Treffen, Entspannen, Lernen und Verweilen einladen. Einzelne Teile der ehemaligen Zeile werden für Spielflächen umgenutzt oder dienen als Wasserbecken. Es entsteht eine „Platte im Grünen“. Das alte Erdgeschoss darunter kann für Büronutzungen, Garagen, Ladenzonen und ein Café genutzt werden.
Die Plattform öffnet sich mit 2geschossigen Büroflächen mit einer großen Glasfassade zum Park hin und bieten so attraktive Arbeitsplätze.