November / Dezember 2014
Technische Universität Wien
a school of landscape
Grundschule Landeck Angedair

Technische Universität Wien
Diplom
23.04.2014
Arch. Will Alsop
Bildungsbauten
Archicad 16, Cinema4d, Vray
Aufgabe war eine Grundschule in Landeck, Tirol neu zu planen. Eine Landschaft der Schule schlängelt sich nun durch den Campus, Innen und Außen verschmelzen miteinander. Nicht nur das Gebäude und Drumherum werden als Landschaft wahrgenommen, auch eine völlig neu kreierte räumliche Auseinandersetzung der Lernlandschaft unterstreicht das gesetzte Thema. Durch Einbinden von neu geschaffenen Bäumen werden die bestehenden Bäume am Gelände aufgestockt und diese Bäume übernehmen auch die tragende Funktion für das Gebäude. Die Schule dient ebenfalls zur vermehrten Einbindung der Gemeinde, als eine neue Art von Hybridform wirkt sie ebenfalls als Gemeindezentrum und bietet unterschiedliche Funktionen an, mitunter können hier Workshops stattfinden oder Räumlichkeiten für alle Bewohner der Stadt mitbenützt werden. Werkstätten, ein Cafe und öffentliche Mediathek laden auch die Bewohner des Altersheims in der Nähe zum verweilen ein. Zu Beginn der Arbeit wurde ein realer Beteiligungsprozess mit dem Büro aap.architekten aus Wien durchgeführt, welcher die Wünsche und Bedürfnisse der späteren Nutzer Schüler, Lehrer, Anrainer und die Gemeinde, aufzeigt. Diese Ideen und Vorschläge haben den Entwurf maßgebend mit beeinflusst. Zur Kreation eines neuen zusammengehörigen Campus wird die neue Grundschule Landeck am Gelände eingebettet um auch die bereits dort befindliche Haupt- und Musikschule mit einzubeziehen. Die befahrene Straße wird für Autos gesperrt und dem Schulbereich zugeordnet. Der Außenraum und seine unterschiedlichen Böden für unterschiedliche Bespielungen durchzieht das Gebäude, sowie dieses sich durch das Areal schlängelt. Das Gebäude hat in der Erdgeschoßzone die öffentlichen Funktionen wie Aula, Werkstatträume, Küche, Administration, Bibliothek und Media Center. Im oberen Level, „der Baumkrone“, ist der Schulbereich, in eine offene Lernlandschaft unterteilt und darüber Bereiche wie Plateaus und akustisch gesicherte Sonderräume für den physischen Rückzug. Orte zum Verstecken und Konzentrieren sind genauso wichtig wie Treff- und Austauschpunkte. Am ganzen Gelände und in der Schule selbst sind diese Bäume, sie dienen einerseits als Stützen für die Konstruktion, als Halterung für die Baumhäuser alias Sonderräume und auch als Anregung für die Kinder zu mehr Bewegung und Einbindung in den Alltag. Der Schulbereich verzichtet auf typische Klassenzimmer, da laut Studien nur ein Bruchteil der gesamten Zeit in typischem Frontalunterricht stattfindet. Auf Wunsch der Direktorin und dem Lehrerteam, die Schule in neuer Unterrichtsweise zu führen, wurde großer Wert darauf gelegt, weg vom überholten klassischen Schulbau zu denken. Neue Medien, Teamarbeit, mehr durch Eigenleistung lernen und erfahren sind wichtige Themen in der neuen Unterrichtsweise. Die Lernlandschaften werden von den Schülern und dem Lernbegleiterteam gemeinsam aufgebaut und je nach Benutzung umgestaltet. Die Landschaft, durch ihre schleifenförmige Anordnung, erlaubt Klassen- und Jahrgangsübergreifendes Arbeiten und bezieht auch sehr stark das öffentlich zugängliche Media Center mit ein. Von jedem Standpunkt im Schulbereich aus soll der Überblick und Orientierung für die Kinder nicht verloren gehen. Ein triktes Farbkonzept und natürliche Materialien komplettieren die Ausstattung und das Ambiente für eine kindergerechte Umgebung, welche aber auch für Erwachsene anziehend sein soll.