März / April 2015
RWTH Aachen
A R E N A
Freilichtbühne in Catania

RWTH Aachen
Master
26.08.2014
Lehr- und Forschungsgebiet Raumgestaltung, Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Uwe Schröder
Kulturbauten
ArchiCAD
Die vorliegende Arbeit ist aus der Aufgabe für den Entwurf einer Freilichtbühne im Hafen von Catania entstanden. In einem ersten Schritt sollte das Hafengebiet mittels eines Ideenplans neu strukturiert und somit ein Ort für das in einem zweiten Schritt zu planende Theater gefunden werden.
Als frei gestellter Protagonist findet die Freilichtbühne ihren Platz im Hafen als Repräsentant der Stadt. Die klare geometrische Formgebung entspricht in ihrer Körnung dem Maßstab der Hafengebäude und dem der anlegenden Fähr- und Transportschiffe. Die typologische Anlehnung an die römischen Theater resultiert zum einen aus der räumlichen Setzung des Baukörpers und dessen städtischem Bezug, zum anderen aus der sich bei dieser Bauform logisch-funktionalen Anordnug der Räume.
Der Entwurf gliedert sich in zwei Bereiche: Einerseits in den zum Meer gerichteten Bühnenbereich und andererseits in den der Stadt zugewandten Zuschauerbereich. Beide thematisieren schon in ihrer äußeren Erscheinung die Bühne und deuten auf ihre jeweilige Entsprechung im Inneren hin.
Die zur Stadt gewandte, halbrunde Fassade inszeniert die abgeschlossene Einheit der Stadt und formuliert daher keine besondere Eingangssituation. In den vorgelagerten Laubengängen wird der das Theater bevölkernde Zuschauer selbst zum Schauspieler vor der Stadt und vervollständigt durch seine Präsenz die Theatralik des Schauspiels.
Erst durch die zum Hafen geöffnete Fassade wird das Gebäude ähnlich einer Linse zu einem Vermittler zwischen städtischem Innenraum und Hafenraum. In ihren Laubengängen zeigt sich das interessante Schauspiel der Darsteller und erlaubt einen Blick in das Innerste des Gebäudes.
Die bewusste Abstraktion der inneren Fassade des Bühnenhauses stellt sich nicht - wie in einem römischen Theater üblich - selbst dar, sondern spielt mit der Empfindung von Außen und Innen. Es ergibt sich ein illusionistisches Spiel in dem der Hafen dem Zuschauer in einem Bild erfahrbar wird.