Platz 2
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Mai / Juni 2011

msa | münster school of architecture

2. Platz Jahresendjurierung: BrauKunst

Revitalisierung der Bötzow Brauerei, Berlin

von Pascal Maas, Sven Ziegler

Hochschule:

msa | münster school of architecture

Präsentation:

22.03.2011

Lehrstuhl:

Prof. Alexander Schwarz

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

ArchiCAD SketchUp Photoshop Illustrator InDesign

Situation:
Die Bötzow-Brauerei wurde vor 150 Jahren erbaut. Seit über sechzig Jahren steht die Brauerei leer und ist dem Verfall ausgesetzt. Jüngst aufkommende Vorhaben für das Gelände, scheiterten allesamt an der Umsetzung. Im Rahmen unserer Abschlussarbeit wollen wir die bestehenden Gebäude der Brauerei sanieren und um einen kreativen Campus und um ein Museum erweitern. Das Grundstück befindet sich an der Prenzlauer Allee zwischen Berlin Mitte und Prenzlauer Berg.

Konzept:
Die Bestandsgebäude im Westen sowie ein zentraler Neubau soll zukünftig Raum für eine Kunsthochschule bereitstellen. Hier soll internationalen Stipendiaten die Möglichkeit auf Verwirklichungen von Ideen und auf gezielte Weiterbildung gegeben werden. Die Räumlichkeiten der Bötzow-Brauerei eignen sich nach Sanierungs-, Umbau- und Neubaumaßnahmen geradezu perfekt für ein kreatives Schaffen. Der einzige nicht überbaute Keller des Grundstücks wird nun als deutlichste Maßnahme neben der Erschließung der Gewölbekeller durch eine zentrale rampenartige Promenade überbaut. Aus den Grundmauern der historischen Gewölbe erwächst das neue Haupthaus. Dieses hält sich streng an die kantigen Grundrisse der Kellerräume, die in ihrer Eigenschaft als unterirdische Architektur keinen stadträumlichen Gesetzen zu folgen brauchen. Jene Eigenheit bringt das Haupthaus als Antwort auf die derzeitige städtebauliche Undefiniertheit des Gebietes ans Tageslicht und vermittelt zwischen der aufgelockerten Bebauung von Berlin Mitte und Berliner Block. Die Baukörper entwickeln sich aus den Kellergewölben, Ausdehnung und Richtung der Figur kommen also aus dem Untergrund, und beschreiben eine Weiterführung der Bestandsgeschichte. Auch die innenräumliche Aufteilung des Campusgebäudes entspricht der Komposition der Kellerräume. Der Museumshügel stellt das Aushängeschild der Hochschule dar. Von der zentralen Promenade aus betritt der Besucher das Museum durch den überbauten Gewölbekeller der den imposanten Auftakt des Rundganges bildet.

Material:
Erkennbarer Stein soll tragen, nicht verkleiden oder schmücken. Alt und Neu sollen authentisch wahrnehmbar sein. Der Berührungspunkt zwischen dem 150 Jahre alten Backstein und dem Neubau wird den spannungsvollsten Punkt des Ensembles darstellen. Aus den Kellerwänden soll das neue Haupthaus gleichsam aufwachsen. Logische Folge ist also ein Weitermauern der Wände. Aus, durch Rückbau gewonnenen Ziegeln, wird das neue Gebäude aufgemauert. So besteht es aus dem gleichen Stein wie die übrigen Brauereibauten. Das oberste Geschoss jedoch soll den Einzug des Neuen signalisieren. Zu diesem Zweck sollen die Fassaden aus Stahlbeton mit Natursteinzuschlag gegossen werden. Ergebnis ist ein Gebäude, welches den Berührungspunkt zwischen Neu und Alt authentisch formuliert. Es gibt einen sensiblen Übergang zwischen den Epochen. In der Basis ruht der alte Stein wie gewohnt an Ort und Stelle. Darüber vermittelt der gleiche Stein zudem, was augenscheinlich aus neuerer Zeit stammt.