Veranstaltungs- und Bürogebäude Heizwerk in Erfurt Umfassende Sanierung mit digitalen Planungsmethoden
23.06.2022
Ehemalige Industriebauten stehen oftmals lange leer und werden
im schlimmsten Fall ihrem eigenen Verfall überlassen – auch wenn
sie über eine hohe Architekturqualität oder städtebauliche Präsenz
verfügen. Diesem Schicksal war auch das ehemalige Heizkraftwerk im
Erfurter Stadtteil Brühl ausgesetzt, bis die landeseigene
Entwicklungsgesellschaft als Eigentümerin parallel zum
Architekturwettbewerbes 2010 die Sicherung des Gebäudebestands
initiiert hatte. Das Wettbewerbsverfahren für die Sanierung und
Erweiterung des Heizwerks konnte das Büro hks | architekten für
sich entscheiden.
Sanierung nach dem Motto: Alt bleibt alt - Wie wenig ist
genug?
Die über 125 Jahre alte und über die Zeit mehrfach umgebaute
Bausubstanz zeigt nach der Sanierung weiterhin Fragmente ihrer
früheren Nutzungen als Gewehrfabrik, später als Nähmaschinenfabrik
und dann als Heizkraftwerk. Der morbide Charme der Oberflächen und
Materialien sowie die verschiedenen Konstruktionen aus Mauerwerk,
Beton und Stahl sollten weiterhin ablesbar, der Industriecharakter
unbedingt erhalten bleiben. Somit blieb die äußere Hülle, in die
sich die neuen Funktionen integrieren, augenscheinlich fast
unberührt. Reparaturen wurden nur dort vorgenommen, wo sie
tatsächlich nötig waren und auf oberflächliche Veränderungen wie
Anstriche oder Verkleidungen wurde weitestgehend
verzichtet.