Überäume für die Universität der Künste Berlin Guter Klang in goldenen Boxen
08.09.2020
Kontrabass, Violine oder Harfe, Fagott, Waldhorn oder ein anderes Instrument in der Stadtwohnung zu spielen – sei es auch kunstvoll – ist selten in häufiger Frequenz möglich. Doch insbesondere Musikstudierende verbringen viel Zeit mit Üben und brauchen Probemöglichkeiten mit guter Raumakustik und geringem Risiko der Lärmbelästigung. Deshalb sind Orte zum Proben an der Musikhochschule unabdingbar – jedoch aufgrund der hohen Nachfrage oft stark begrenzt. Auch an der Musikfakultät der Universität der Künste (UdK) in Berlin herrschte Raumnot. Abhilfe schafft ein Neubauprojekt in Modulbauweise, dessen Entwurf von TRU Architekten stammt: Zwei goldumhüllte Baukörper mit je sieben Überäumen sind eingebettet in den straßenabgewandten Hof des historischen Bestandbaus der UdK. Sie bieten als schallentkoppelte Boxen nun Platz zum ungestörten Proben.
Konzentriert Proben in goldenem Gewand
Der
neoklassizistische Bestandsbau der UdK, dessen Mittelrisalit und
beide äußeren Flügel je einen dreiflügeligen Rahmen für die flachen
Neubauten bilden, steht unter Denkmalschutz. So galt es, bestimmte
Vorgaben für die beiden eingeschossigen Massivholzbauten zu
beachten: Unter anderem sollten die Quader farblich an dem
mauwerwerkssichtigen Altbau orientiert sein. Die Lösung wurde im
Aufgreifen des goldgelben Farbtons gefunden: Die aus
Dreischichtplatten bestehende Wetterhaut der Erweiterungsbauten
wird durch eine vorgehängte gewellte, goldfarbene Metallhülle
überdeckt, die sich schwingend um das Gebäude legt und den warmen
ockerfarbenen Ton der umliegenden Klinkerwände aufnimmt.