Schulpavillon in Genf Ziegel aus lokalem Aushub
23.11.2021
Aus den vorgefundenen Materialien an der Baustelle ein Gebäude zu errichten ist wohl der Idealfall eines nachhaltigen Bauens mit lokalen Ressourcen, bleibt allerdings in vielen Fällen bloß eine Vision. Der Schulpavillon für die École Primaire de Geisendorf von Architekt David Reffo kommt dieser Vision jedoch ziemlich nahe. In Zusammenarbeit mit einem Genfer Start-Up ließ er die Ziegel für die Tragstruktur der Schule direkt vor Ort aus dem Aushub pressen und verbauen. Der Aushub, der sonst oft über weite Strecken transportiert werden muss, um entsorgt zu werden, konnte so an Ort und Stelle bleiben und verarbeitet werden. Dadurch konnte Reffo lange Lastwagenfahrten und CO2-Emissionen einsparen.
Bewohnter Park
Die Schule liegt im Parc Geisendorf,
einem Quartierpark von Genf. Das ursprüngliche Ensemble aus
verstreut zwischen den Bäumen liegenden Pavillons wurde von 1953
bis 1969 von Georges Brera und Paul Waltenspühl entworfen. Schon
von weitem sichtbar sind die markanten Stahlrahmentragwerke, die
mit Backsteinen ausgefacht wurden, sowie die Stirnwände und Sockel
aus Bruchstein, die sich in die landschaftlich gestaltete Umgebung
einfügen. Wandelgänge aus filigranen Stahlstützen und
Holzüberdachungen verbinden die Schulhäuser untereinander und
gliedern auf diese Weise den Park in Höfe und Gärten.