Sanierung und Erweiterung des Manchester Jewish Museum Perforierte Cortenstahl-Fassade

24.08.2021

Das Londoner Citizens Design Bureau hat das Manchester Jewish Museum saniert und erweitert.
Bild: Philip Vile, London

Backen und Essen für die Architektur – diesen ungewöhnlichen Ansatz verfolgte das Londoner Citizens Design Bureau bei der Erweiterung des Manchester Jewish Museums. Seit 1984 befindet es sich im 1874 errichteten, heute ältesten Synagogenbau der Stadt, knapp 20 Gehminuten nördlich der Victoria Station und der berühmten Chetham's Library mit dem Schreibtisch von Marx und Engels. Kaum noch ist zu erahnen, dass hier im 19. Jahrhundert eine vornehme Gegend wohlhabender jüdischer Textilhändler war. Abgesehen von wenigen alten Büro- und Sakralbauten hat die Cheetham Hill Road mit zahlreichen Gewerbe- und Lagehallen sowie schlichten Reihenhäusern den typischen Charakter einer suburbanen Ausfallstraße.

Ort des interkulturellen und interreligiösen Dialogs
Die Synagoge, ein kleiner, zweigeschossiger Backsteinbau mit Mittelrisalit, zentralem Eingangsportal und reichem Dekor war von sephardischen Juden aus Spanien, Portugal und Nordafrika errichtet worden. Ihre Herkunft inspirierte den Architekten Edward Salomons (1828–1906) zu neomaurischen Stilelementen wie Hufeisenbögen bei seinem Entwurf. An diese hybriden Einflüsse knüpft jetzt das Planungsteam des Citizens Design Bureau mit dem Anspruch an, mit der Museumserweiterung einen Ort des interkulturellen und interreligiösen Dialogs zu schaffen. 

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