Projekt MIMO der Hochschule Düsseldorf für den Solar Decathlon Europe Suffizienz und Effizienz kombiniert
19.12.2022
Der in den USA ins Leben gerufene Solar Decathlon (deutsch: Solarer Zehnkampf) ist ein architektonischer und energietechnischer Wettbewerb, dessen Ziel der Bau eines Hauses ist, das seinen Energiebedarf allein mit selbstproduzierter Sonnenenergie deckt. Teilnehmen können Studierendenteams aus aller Welt. Auch wenn zwar jedes Mal ein Siegerprojekt gekürt wird, steht weniger der Wettkampf, als vielmehr die Forschung der teilnehmenden Hochschulen im Mittelpunkt. 2021/22 fand die europäische Version des Wettbewerbs erstmals in Deutschland, genauer gesagt in Wuppertal statt. Insgesamt 16 Hochschulteams nahmen teil, darunter auch eines der Hochschule Düsseldorf. Mit ihrem Projekt MIMO (für: Minimal Impact – Maximal Output) hat das Team ein Bauwerk entwickelt, das viel Licht für die Innenräume bereithält und durch suffiziente wie effiziente Maßnahmen, die intelligent ineinandergreifen, wenig Energie benötigt.
Aufgabe war es, auf dem vorgegebenen 18 x 18 Meter großen
Baufeld einen Baukörper von maximal 10 x 10 Metern mit einer Höhe
von maximal sieben Metern zu errichten. Das Team der Hochschule
Düsseldorf entwarf eine Aufstockung für das Café Ada, eine
Kulturinstitution am Nordrand der Wuppertaler Innenstadt, nicht
weit vom Wettbewerbsgelände entfernt. Das Eckgebäude wirkt wie ein
zweistöckiger Bauwerksstumpf, hinter der Attika lugt ein dreifaches
Sheddach hervor. Für diese bauliche Basis hat das Team einen
Holzbau entwickelt, der aus zwei Wohnmodulen, einem TGA-Modul sowie
einer raumbildenden Klimahülle besteht. Die Ausstellung der
Aufstockung im Wettbewerb fand natürlich ohne den Bestandsbau
statt. Die auf das nötigste reduzierten Wohnmodule und das
TGA-Modul sind über zwei Ebenen L-förmig und nach dem
Haus-im-Haus-Prinzip innerhalb der Klimahülle angeordnet. Zwischen
den Modulen entsteht somit ein doppelgeschossiger
Gemeinschaftsraum, der von den Bewohnenden multifunktional genutzt
werden kann. Die vielen Fensterflächen sorgen dafür, dass er
lichtdurchflutet ist. Beide Wohnmodule verfügen jeweils über Bad
und Küche sowie flexibel nutzbare Wohnräume. Dieses innenräumliche
Grundprinzip ist jedoch in verschiedenen, bedarfsabhängigen
Konfigurationen denk- und baubar.