Museumserweiterung Nancy and Rich Kinder Building in Houston Gläserne Halbschalen mit Structural-Glazing-Verklebung

27.03.2023

Auf dem Campus des Museum of Fine Arts in Houston haben Steven Holl Architects einen Erweiterungsbau realisiert.
Bild: Iwan Baan

Bei vielen Bautypologien ist natürliches Tageslicht zentraler Bestandteil der Planung, vor allem beim Wohnen und Arbeiten. In Museen hingegen kann direktes Sonnenlicht störend sein und lichtempfindliche Exponate irreversibel zerstören. Daher ist der Einsatz von Tageslicht bei der Planung von Museumsbauten generell eher unüblich. Der Erweiterungsbau des Museum of Fine Arts in Houston, das sogenannte Nancy and Rich Kinder Building von Steven Holl Architects, ist daher ein Exot unter den Ausstellungshäusern: Auf der Grundlage akribischer Material- und Formentwicklungsversuchen, zahlreicher Tageslichtsimulationen und Mock-Ups entwickelten die Planungsbeteiligten eine außergewöhnliche transluzente Fassade: Unzählige Glas-Halbröhren umhüllen das kompakte Bauwerk, deren Lichttransmission präzise auf die Anforderungen der Kunstwerke angepasst wurde.

Das Museum of Fine Arts in Houston (MFAH) besteht seit 1924 und bildet mit einer Sammlung von mehr als 60.000 Exponaten eines der bedeutendsten Kunstmuseen der Stadt. Das Nancy and Rich Kinder Building zeigt als Erweiterungsbau klassische Kunst aller Art. Fünf Leitprinzipien stellten die Planungsbeteiligten von Steven Holl Architects bereits im Rahmen des Wettbewerbs vor. Eine der konzeptionellen Ideen bestand darin, eine dicke, transluzente Fassade im Kontrast zu den architektonischen Nachbarn auf dem Museumsgelände – das transparente Glas-Stahl-Gebäude von Mies van der Rohe und der opake Steinbau von Rafael Moneo – zu entwickeln.

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