L‘Arbre Blanc in Montpellier Weißer Wohnturm mit rundum Stahlbalkonen

22.03.2023

In Montpellier haben Sou Fujimoto Architects, Nicolas Laisné Associés und OXO Architectes ein Wohnhochhaus errichtet.
Bild: Sou Fujimoto Architects, Tokio/Paris / Nicolas Laisné Associés, Paris / OXO Architectes, Paris

Die Folies von Montpellier – unter diesem Namen wird eine Reihe kleiner Schlösser rund um das Zentrum der südfranzösischen 300.000-Einwohner-Stadt zusammengefasst, die ab dem 18. Jahrhundert als landhausartige Sommerresidenzen errichtet wurden. Inspiriert von dieser Tradition hatte die Stadt 2013 den Wettbewerb für die Folie Richter ausgeschrieben. Der südöstliche Stadtteil Richter, benannt nach einem früheren Terrainbesitzer, sollte ein markantes Leuchtturmprojekt zur Bereicherung der Stadtsilhouette erhalten. Durchsetzen konnte sich eine Arbeitsgemeinschaft aus den drei Architekturbüros Sou Fujimoto Architects (Tokio), Nicolas Laisné Associés und OXO Architectes (beide Paris), die sich für den Wettbewerb zusammengefunden hatten.

Balkone und Lamellenroste als prägende Fassadenelemente

Auf zwölfeckigem, zweiflügeligem, an einen Drachenflieger erinnernden Grundriss hat das französisch-japanische Dreierteam ein siebzehngeschossiges und 55 Meter hohes Wohnhochhaus mit 113 Wohnungen zuzüglich Kunstgalerie, Restaurant, Panoramabar und dreigeschossiger Tiefgarage entworfen. Den gewünschten, hohen Wiedererkennungswert erlangt der Bau durch seine fragmentierte, weiße Oberfläche, die sich aus zahlreichen rundum angeordneten, sehr weit und unregelmäßig auskragenden Balkonen und Lamellenrosten zusammensetzt. Die Architekten haben ihn deshalb den Weißen Baum – L‘Arbre Blanc – genannt.

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