Jardines Centrales de Jojutla in Mexiko Gemauerte Bogengänge erzeugen unterschiedlichste Raumatmosphären

17.01.2022

Um den Anwohnenden nach dem Erdbeben zu helfen, die Identität ihres Ortes wiederzuerlangen, legte das Architekturbüro MMX Pläne für den Wiederaufbau der zentralen Gärten der Gemeinde vor, den Jardines Centrales de Jojutla.
Bild: Dane Alonso, Mexico City

Im September 2017 erschütterte ein starkes Erdbeben Mexiko und zerstörte viele Gebäude, öffentliche Strukturen und Plätze – auch in der Gemeinde Jojutla im Bundesstaat Morelos 130 Kilometer südlich von Mexiko Stadt. Um den Anwohnenden zu helfen, die Identität ihres Ortes wiederzuerlangen, legte das Architekturbüro MMX Pläne für den Wiederaufbau der zentralen Gärten der Gemeinde vor, den Jardines Centrales de Jojutla. Auf einer Fläche von 9.144 Quadratmetern entstand so ein abwechslungsreicher öffentlicher Ort unter gemauerten Bogengängen. Das Projekt wurde in einem offenen und partizipativen Prozess erarbeitet, wobei Gemeindemitglieder, Historiker, Architekten und Behörden zu Wort kamen.

Landschaft und Architektur
Als Ausgangspunkt für den Wiederaufbau dienten dabei die Bäume des Areals, welche das Erdbeben unbeschadet überstanden hatten. Ihre Widerstandsfähigkeit und Resilienz wird zum Vorbild. Die unterschiedlichen Funktionen, welche die Anlage bereits zuvor innehatte, wurden wiederaufgenommen, aber neu arrangiert. Auf den Garten mit seinen organisch verlaufenen Gehwegen folgt östlich der „kiosco“ – ein Hof mit kreisrunden Sitzstufen wie in einem Amphitheater, der zu allen vier Seiten von den Bogengängen gefasst wird und somit geschützt und intim wirkt. Nördlich von diesem, eingebettet zwischen die Bestandsbauten, befindet sich ein größerer, von Palmen gesäumter, rechteckiger Platz. Schließlich erreicht man über einen Durchgang zwischen zwei Häuserecken einen weiteren quadratischen Platz, in dessen Mitte sich ebenfalls eine Bogenarchitektur befindet. Die Bogengänge, welche das Areal ergänzen und strukturieren, sind eine Neuinterpretation der traditionellen Architektur der Region. Sie rahmen die gesellschaftlichen Begegnungen und Freizeitaktivitäten ein, welche die Stadt lebendig machen. Die fast sakral anmutende Architektur spielt zudem mit Licht und Schatten, denn abhängig vom Sonnenstand erzeugt sie abwechslungsreiche Schattenbilder.

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