Feuerwehrzentrum in Köln Vorgehängt, hinterlüftet, feuerverzinkt
09.08.2020
Brandbekämpfung durch Wunderglauben – das hat in Köln angeblich einmal funktioniert. Im Jahr 1080 n. Chr. sollen die Flammen eines Dachstuhlbrandes der Kirche Maria zu den Stufen durch die Anwesenheit von Reliquien erloschen sein, während ein Nachahmungsversuch gut 50 Jahre später beim Brand der Abtei Deutz scheiterte. Heute ist der Brandschutz in Köln gemeinschaftliche Aufgabe von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr. Im rechtsrheinischen Stadtteil Kalk – ursprünglich eine eigenständige Industriestadt – haben Knoche Architekten aus Leipzig das Feuerwehrzentrum Köln geplant, das Einheiten der Berufs- und der Freiwilligen Feuerwehr sowie ein Werkstattzentrum in sich vereint. Werte und Selbstverständnis der noch jungen Zweck-WG strahlt nicht zuletzt die homogen wirkende Fassade aus widerstandsfähigen feuerverzinkten Stahlblechtafeln aus.
Es wuchs zusammen, was zusammen gehört
Das Werkstattzentrum umfasst eine Kfz-Werkstatt für die insgesamt
300 Fahrzeuge der gesamten Kölner Feuerwehr, eine
Atemschutzwerkstatt, ein Sanitätsmittellager, eine Gerätemeisterei
und eine Kleiderkammer für 2.500 Mitarbeiter. Diese fünf Bereiche
waren zuvor dezentral über mehrere Stadtteile verteilt und mussten,
etwa bei den Inspektionen der Einsatzfahrzeuge, separat angefahren
werden. Der Neubaukomplex ist auf einem ehemaligen Bahngelände am
Südrand der weitläufigen Gleisanlagen des Betriebsbahnhofs
Köln-Deutzerfeld entstanden. Er gruppiert sich mit abgestaffelten
Volumina um einen Übungs- und Betriebshof. Dessen Zufahrt an der
Südwestecke ist durch den Schlauchturm markiert. Darin werden
Schläuche nach Übungen und Einsätzen zum Trocknen aufgehängt.