Deutsches Haus in Ho-Chi-Minh-Stadt Innovative Fassade und Gebäudetechnik setzen neue Standards in Vietnam

30.04.2019

Das Deutsche Haus in Ho-Chi-Minh-Stadt wurde nach Plänen der Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) realisiert.
Bild: Marcus Bredt, Berlin

Um die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zu vertiefen, haben Deutschland und Vietnam 2011 und 2013 eine strategische Partnerschaft vereinbart. Sichtbarer Ausdruck dieser Zusammenarbeit und repräsentative Adresse für die Aufnahme von Wirtschaftskontakten ist das Deutsche Haus in Ho-Chi-Minh-Stadt – der mit acht Millionen Einwohnern größten Metropole des Landes. Das 25-stöckige Gebäude beherbergt neben dem Generalkonsulat auch die Außenhandelskammer der Bundesrepublik sowie das Goethe-Institut und ist Sitz zahlreicher deutscher und internationaler Unternehmen. Der Gebäudekomplex befindet sich im District 1, dem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum der Stadt, und liegt in direkter Nachbarschaft zu den Konsulaten von Frankreich, Großbritannien und den USA. Realisiert wurde der Bau nach Plänen von Gerkan, Marg und Partner (gmp) aus Hamburg.

Doppelfassade mit Sonnenschutzlamellen
Zwei hoch aufragende, miteinander verzahnte Volumina bilden ein Ensemble. Der straßenzugewandte Turm auf der Nordwestseite ist 75 Meter hoch und schließt mit einer Dachterrasse ab, während der südöstliche eine Höhe von 110 Metern erreicht. Eine Besonderheit stellt die doppelschalige Glasfassade dar. Sie wurde von gmp zusammen mit dem Stuttgarter Ingenieurbüro Drees & Sommer speziell für das tropische Klima in Ho-Chi-Minh-Stadt entwickelt und ist ein Novum in Südostasien. Zwischen der äußeren Prallscheibe und der inneren Fensterscheibe der Fassade sind verstellbare, perforierte Sonnenschutzlamellen eingebaut, die eine Überhitzung der Innenräume verhindern und gleichzeitig Schall absorbieren. Die Kühllast für die Klimaanlage reduziert sich dadurch im Vergleich zu herkömmlichen Fassadenkonstruktionen um rund fünfzig Prozent. Die Verglasung inklusive Sonnenschutz weist zudem eine hohe Tageslichtdurchlässigkeit auf, die bis tief in den Innenraum reicht, was den Stromverbrauch für die künstliche Beleuchtung senkt.

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