Architektur aus dem Alltag Zum Tod von Balkrishna Doshi

26.01.2023

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Balkrishna Doshi
Bild: courtesy of VSF

Der indische Architekt, Stadtplaner und Lehrer Balkrishna Vithaldas Doshi ist am 24. Januar 2023 im Alter von 95 Jahren gestorben. Auf die Welt kam Doshi 1927 in Pune im Bundesstaat Maharashtra, wo er nach dem frühen Tod seiner Mutter unter anderem von Tanten und Großeltern aufgezogen wurde. Nach seinen Studien in Mumbai und London gehörte er zu der ersten Generation von Architekten, die in Indien nach dem Ende der britischen Kolonialherrschaft durch ihre Arbeit eine richtungsweisenden Vision einer selbstbestimmten, postkolonialen Gesellschaft artikulierten.

Wie bei vielen anderen wegweisenden indischen Architekt*innen seiner Zeit begann Doshis Karriere geprägt und begleitet von bedeutenden Architekten der Moderne. 1950 traf er bei seinem Studium in London zunächst auf Le Corbusier, mit dem er in den folgenden Jahren in Paris, Chandigarh und Ahmedabad zusammenarbeitete. In den 1960er Jahren kollaborierte Doshi dann mit dem amerikanischen Architekten Louis Kahn bei der Gestaltung des Institute of Management in Ahmedabad. Insgesamt eine Zeit, die ihn prägte und in die 1956 auch die Gründung seines eigenen Büros Vastushilpa (später umbenannt in Vastushilpa Consultants) fiel. Schließlich emanzipierte er sich von der westlichen Moderne: „Meine Architektur begann mit Le Corbusier. Dann folgte eine Phase, in der meine Gebäude zwar näher an Indien waren, die im Grunde aber überall hätten stehen können. (...) Erst jetzt, Schritt für Schritt, beginne ich mich zu befreien“, schrieb er 1981 in seinem Essay Identity in Architecture.

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