Hinter 180 Fichtenstämmen Verwaltungsbau von Brückner & Brückner in der Oberpfalz

17.11.2020

Verwaltungsbau von Brückner & Brückner in der Oberpfalz

Bild: Marie Luisa Jünger

19 Meter hoch ragen die Baumstämme empor, 180 Stück, allesamt Fichtenholz aus dem Oberpfälzer Wald. Sie bilden, rhythmisch aufgereiht, die äußere Hülle eines vierstöckigen Neubaus: Holz als natürlicher Filter, zusätzlich verschattbar mit einem textilen Sonnenschutz, im Kern eine Fassade aus Glas, Holz und Metall. Mitten im Wald, auf einer Lichtung bei Plößberg, zwölf Kilometer vor der tschechisch-deutschen Grenze, steht dieses Gebäude – als wäre es hier gewachsen. Entworfen wurde der Verwaltungsbau von Brückner & Brückner Architekten (Tischenreuth/Würzburg) für die Ziegler Group, ein holzverarbeitendes Familienunternehmen mit globalem Aktionsradius. Die Landschaftsgestaltung übernahmen realgrün aus München.

Um Standort und Gestaltungsidee zu finden, habe man sich auf Spurensuche im Wald rund um den Hauptsitz des Bauherren bei Plößberg begeben, so die Architekt*innen. Hier liegt das firmeneigene Sägewerk Betzenmühle, eines der größten Europas. Am höchsten Punkt des Areals, an der Schnittstelle von Wald und Produktionsflächen, wurde man schließlich fündig: Dort steht nun das neue Verwaltungsgebäude als reiner Holzbau mit Brettsperrholzwänden und -decken – eine neue Produktsparte der Ziegler Group, der das Gebäude auch als eine Art Musterhaus dient. Was das Material betrifft, entschied man sich für „das ursprünglichste Produkt“ des Holzverarbeiters: den Baumstamm. Wie ein Baumstumpf mit Fällschnitten kann nun auch das Gebäude selbst gelesen werden: zwei Volumen, in der Höhe versetzt, dazwischen zwei Innenhöfe, ergänzt durch zwei Fluchttreppenhäuser aus Sichtbeton mit gebürsteter Rauspundschalung.

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