Arts-and-Crafts im Stahlkokon Temporäre Schutzhülle für schottisches Baudenkmal von Carmody Groarke

28.06.2019

Temporäre Schutzhülle für schottisches Baudenkmal von Carmody Groarke

Bild: Johan Dehlin

Das 1904 für den schottischen Verleger Walter Blackie und seine Familie errichtete Hill House im westlich von Glasgow gelegenen Helensburg ist eines der bedeutendsten schottischen Denkmäler und gilt als das Meisterwerk des Architekten Charles Rennie Mackintosh. Anstelle der damals üblichen dekorativen Gestaltung im viktorianischen oder edwardinischen Stil entwarf er das Gebäude mit einer glatt verputzten, einheitlichen Fassade auf Basis von Portlandzement. Der damals neue und von Mackintosh noch experimentell eingesetzte Baustoff gilt als der Wegbereiter für die massenhafte Verwendung von Beton in der Moderne.

Regen und Wind haben die Wände des in Küstennähe liegenden Bauwerks jedoch brüchig werden lassen. Das Hill House leidet seit Jahren unter starkem Feuchtigkeitseinritt, der mittlerweile auch die Struktur des Gebäudes gefährdet. Es muss dringend saniert werden, auch um sein bedeutendes, von Mackintosh selbst entworfenes Interieur zu erhalten. Der National Trust for Scotland, heutiger Eigentümer des Bauwerks, rief daher ein über zehn Jahre angelegtes Sanierungsprogramm auf den Plan und beauftragte das Büro Carmody Groarke (London) damit, eine temporäre Schutzhülle für das Haus zu konstruieren, um es vor weiteren Schäden zu bewahren und unter kontrollierten Bedingungen zu trocknen. Dabei sollte gewährleistet sein, dass das Hill House nicht jahrelang in einem Sarkophag verschwindet, sondern weiterhin in der Landschaft sichtbar bleibt. Auch sollte der Besucherbetrieb während der Sanierungsarbeiten aufrechterhalten werden können.


Artikel auf BauNetz Meldungen lesen