Kommunikative Zwischenräume Sozialwohnungsbau in Barcelona von Peris+Toral Arquitectes

14.11.2022

Sozialwohnungsbau in Barcelona von Peris+Toral Arquitectes

Bild: José Hevia

Der Stadtteil Bon Pastor liegt am Río Besòs in der nördlichen Peripherie von Barcelona und galt lange als soziales Problemviertel mit stark vernachlässigtem Wohnungsbestand. Seit einigen Jahren läuft hier unter Beteiligung der Einwohnerschaft ein großes Erneuerungsprogramm, in dessen Kontext unter anderem der einst stark verschmutzte Fluss renaturiert wurde. Wichtiger Teil der Maßnahmen war auch der Abriss von 784 sogenannten Casas Baratas (zu Deutsch „billige Häuser“) in einer 1929 errichteten Siedlung. Für deren Bewohner*innen wurden im Anschluss freistehende Wohnblöcke errichtet. Einer dieser Neubauten wurde von Peris+Toral Arquitectes (Barcelona) entworfen, die kürzlich – ebenfalls in der Peripherie Barcelonas – bereits einen Sozialwohnungsbau in Holzbauweise realisiert haben. Auftraggeber des Projekts in Bon Pastor war das Instituto Municipal de la Vivienda de Barcelona IMHAB.

Mit den Neubauten hat sich auch die im Viertel vorherrschende Gebäudetypologie verändert: Statt der eingeschossigen Casas stehen hier nun riegelförmige Mehrgeschosser. Um die engen nachbarschaftlichen Beziehungen der Menschen zu erhalten, versuchten die Architekt*innen, das rund 8.000 Quadratmeter große Volumen so durchlässig wie möglich zu gestalten. Dazu etablierten sie eine Reihe von Zwischenbereichen zwischen öffentlichem und privatem Raum: Im Erdgeschoss erfolgt der Zugang über gemeinschaftliche Höfe, die in Foyers münden; Wände aus Lochmauerwerk entlang der außen liegenden Treppenhäuser unterstützen die Kommunikation zum Straßenraum; und in den Obergeschossen bieten großzügige Terrassen von zwölf Quadratmetern Fläche und fast drei Metern Tiefe einen Blick zu einem ebenfalls neuen Park am Flussufer.

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