Shinohara auf dem Vitra Campus Eröffnung des Umbrella House in Weil am Rhein

15.11.2022

Eröffnung des Umbrella House in Weil am Rhein

Bild: Julien Lanoo

Die Sammlung von Architekturikonen auf dem Campus des Vitra Designmuseums in Weil am Rhein ist um ein Exponat reicher. Das 1961 im Tokioter Wohnviertel Nerima entstandene Umbrella House, ein frühes Meisterwerk des japanischen Architekten Kazuo Shinohara (1925–2006) war zuletzt an seinem bisherigen Standort vom Abriss bedroht. Vitra konnte es nun für die Nachwelt sichern. Das kleine, in Holzständerbauweise errichtete Haus wurde 2021 in seine Einzelteile zerlegt, nach Europa transportiert und bis Sommer 2022 auf dem Vitra Campus – betreut vom Architekturbüro Dehli Grolimund (Zürich) – wiederaufgebaut. Neben einer geodätischen Kuppel von Buckminster Fuller/T.C. Howard (1975) und einer Tankstelle von Jean Prouvé (1953) ist es das dritte auf den Vitra Campus versetzte Gebäude historischen Ursprungs.

Das Haus – entworfen für eine kleine Familie – basiert auf einer quadratischen Grundfläche von sieben mal sieben Metern und wird „beschirmt“ durch sein pyramidenförmiges, überstehendes  Dach. Diese der traditionellen japanischen Tempelarchitektur entlehnte Form setzte Shinohara erstmals in einem Wohnhaus ein. Innovativ war auch die Verwendung möglichst einfacher und kostengünstiger Materialien, etwa Zementfaserplatten, Reisstrohmatten und verschiedene Hölzer: Zeder, japanische Kiefer und Douglasie.

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