Buchtipp: Tafelwerk Großwohnsiedlung Ein Phänomen der Nachkriegszeit

12.10.2022

Fritz-Erler-Allee in Berlin-Gropiusstadt
Fritz-Erler-Allee in Berlin-Gropiusstadt
Bild: Andreas Müsseler/Khaled Mostafa

Trotz jahrzehntelanger, zuweilen vernichtender Kritik kann von einem Abriss der Großwohnsiedlungen, die in den 1960er und -70er Jahren am Rande ost- wie westdeutscher Städte entstanden sind, keine Rede mehr sein. Graue Energie und Wohnraummangel machen dies undenkbar. Und schließlich bieten die Ensembles ihren Bewohner*innen nicht allein nur Zimmer, Küche und Bad – sie sind vielmehr auch Orte ihrer Erinnerungen und sozialen Netzwerke.

Da die Komplexe zudem den größten Teil der gealterten, pflegebedürftigen Bausubstanz ausmachen, wie Andreas Müsseler und Khaled Mostafa schreiben, gilt es deshalb, Voraussetzungen für ihre künftige Ertüchtigung zu schaffen. Entsprechend verfolgen die Autoren mit ihrem Tafelwerk Großwohnsiedlung. Ein Phänomen der Nachkriegszeit das Ziel, „in einem Feldversuch an fünf ausgewählten deutschen Großwohnsiedlungen eine Methodik zu erarbeiten, die die Erfassung großer Gebäudebestände und ihre systematische Beschreibung ermöglicht“. Als Fallstudien haben sie dazu die Ensembles Halle-Neustadt, Köln-Chorweiler, Berlin-Gropiusstadt, Hamburg-Steilshoop sowie München-Neuperlach ausgewählt. Den Fokus legen sie dabei auf die Gebäudehülle, die sie als Schnittstelle zwischen dem öffentlichen und dem privaten Leben ausmachen.

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